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Multilingualer Mitarbeiter des DRK-Suchdienstes bringt Kompetenz und wertvolle Erfahrungen ein

Ein dunkelhaariger Mann mit Vollbart sitzt an einem Schreibtisch und lächelt in die Kamera. Er trägt ein weißes Polo-Shirt mit dem Logo des Deutschen Roten Kreuzes. Vor ihm sind Informationsbroschüren zum Suchdienst des DRK aufgestellt.

„Hier war ich schon.“ Das war Khalil Ahmads Gedanke, als er im Frühjahr 2024 in seiner neuen Funktion als Suchdienstberater beim DRK in Brandenburg die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Eisenhüttenstadt besuchte. Einer Kollegin zeigte er, wo der Wohncontainer stand, in dem er mit seiner Familie 2016 für kurze Zeit untergebracht war.

Khalil Ahmad arbeitet seit März 2024 als Suchdienstberater in der Geschäftsstelle des DRK-Landesverbands Brandenburg e.V. in Potsdam. Seinen ersten Kontakt mit dem DRK hatte er direkt nach seiner Ankunft in Deutschland: 2014 flüchtete er mit seiner Familie aus seiner Heimat Afghanistan. Zwei Jahre später kamen sie in Hannover an. Dann verbrachten sie zwei Wochen in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Eisenhüttenstadt, in der das DRK bis heute zentrale Aufgaben in der Versorgung, Betreuung und Beratung von Geflüchteten wahrnimmt, und im Anschluss sechs Monate in der damaligen Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain, in der die DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg bis zur Schließung 2023 dieselben Aufgaben erfüllte.

Ehrenamt für das DRK in der Erstaufnahme

Während der Zeit in der Erstaufnahme unterstützte Khalil Ahmad ehrenamtlich die Arbeit des DRK in der Einrichtung. Schon da war dem studierten Sozialwissenschaftler klar: „Ich möchte Menschen helfen.“ Er machte Deutschkurse, Weiterbildungen zum Kita-Helfer und zum Sprachmittler und fand mit der Stelle als Berater des DRK-Suchdienstes 2024 eine Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen.

Das Ziel in der Suchdienstberatung: „Suchen, verbinden, vereinen“

„Suchen, verbinden, vereinen – das ist unser Ziel beim Suchdienst“, sagt Khalil Ahmad. Es mache ihn glücklich, wenn er durch seine Arbeit helfen kann, dass Familien sich in Deutschland wieder vereinen können oder Familienangehörige wiederfinden, die einander durch Krieg, Flucht und Vertreibung verloren hatten. „Es ist sehr erfüllend, wenn unsere Klienten dank unserer Arbeit positive Nachrichten bekommen.“

Khalil Ahmads Hauptaufgabe ist es, bei Fragen zur Familienzusammenführung oder der weltweiten Suche nach vermissten Angehörigen zu unterstützen und zu beraten. „Wir begleiten die Menschen, helfen beim Ausfüllen von Anträgen, informieren über notwendige Unterlagen, bei Problemen kontaktieren wir Behörden und Botschaften. Können wir nicht helfen, verweisen wir an andere Stellen oder Rechtsbeistände. Es ist eine emotional anstrengende Zeit für getrennte Familien. Wir versuchen Klarheit zu verschaffen und alles mit ihnen auszuhalten“, sagt Khalil Ahmad.

Eigene Herkunft und Erfahrungen bringen Mehrwert

Seine Herkunft, seine eigene Flucht und seine Arbeitserfahrung in verschiedenen Verwaltungen in Afghanistan, deren Abläufe er dadurch gut kennt, helfen ihm in der täglichen Arbeit. Khalil Ahmad ist ein ruhiger, offener Mensch. Neben Englisch und Deutsch spricht er Dari, Paschtu, Urdu und Farsi. Dies und seine afghanische Herkunft haben für seine ohnehin wichtige Arbeit einen bedeutenden Mehrwert: Er kommt aus demselben Kulturkreis und spricht die Muttersprache vieler Menschen, die beim Suchdienst des DRK Rat und Hilfe suchen. „Es hilft sehr, wenn man seine Situation in der Muttersprache erklären kann. Das schafft eine besondere Verbindung, große Offenheit und Vertrauen“, sagt Khalil Ahmad.

Er hat schon Anrufe aus ganz Deutschland bekommen, weil sich herumgesprochen hat, dass beim DRK-Suchdienst in Brandenburg ein hilfsbereiter Mann mit diesen umfassenden Sprachkenntnissen arbeitet. Diese Anfragen können jedoch nicht in Potsdam bearbeitet werden: Sie werden an die regional zuständige Beratungsstelle weitergeleitet, damit die Ratsuchenden eine Ansprechperson haben, die sich mit den lokalen Gegebenheiten auskennt.

  • Mehr zum Suchdienst des DRK erfahren Sie hier.

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