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Projekt „Integration in Ausbildung“ – ein Gewinn für alle Beteiligten

Eine Pflegekraft des Roten Kreuz umarmt von hinten eine ältere Frau, die an einem Tisch sitzt. Beide lachen fröhlich in die Kamera..

Der Bedarf an Pflegefachkräften wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Vor allem im ländlichen Raum ist die Versorgungssicherheit im Pflegebereich bereits jetzt herausfordernd. Mit dem Projekt „Integration in Ausbildung“ verfolgt der DRK-Kreisverband Lausitz e.V. einen innovativen Ansatz: Er wirbt Menschen mit Migrationsgeschichte für Ausbildungen in der Pflege an, begleitet sie auf ihrem Weg dorthin und während der Ausbildung. Ziel ist es, die Menschen langfristig als Pflegefachkräfte im Kreisverband zu beschäftigen.

„Mit dem Projekt streben wir die nachhaltige Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in den Arbeitsmarkt an, vor allem in den Einrichtungen unseres Kreisverbands.“ Claudia Berg, Integrationskoordinatorin im DRK-Kreisverband Lausitz e.V.

„Mit dem Projekt streben wir die nachhaltige Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in den Arbeitsmarkt an, vor allem in den Einrichtungen unseres Kreisverbands“, sagt Claudia Berg, Integrationskoordinatorin im DRK-Kreisverband Lausitz e.V. Als Koordinatorin des Projekts und mit langjähriger Erfahrung in der Betreuung von Geflüchteten begleitet sie den Prozess eng – von der Anwerbung interessierter Menschen mit Migrationsgeschichte bis zu deren langfristigen Integration in die Belegschaft des DRK-Kreisverbands.

Großes Interesse an Pflegeberufen bei Menschn mit Migrationsgeschichte

„Auf der einen Seite haben wir den steigenden Bedarf an Fachkräften in unseren Einrichtungen. Auf der anderen Seite haben viele Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte ein großes Interesse an einer Tätigkeit im Pflegebereich. Beide Seiten profitieren voneinander, finden aber durch verschiedene Hürden oft nicht direkt zueinander“, sagt Claudia Berg. Sie und ihr Team helfen, diese Hürden zu überwinden.

Dazu gehört es, den DRK-Kreisverband und seine Ausbildungsmöglichkeiten bei der Zielgruppe bekannt zu machen, zum Beispiel in Bildungszentren, bei Jobmessen, in Unterkünften für Geflüchtete oder beim Kooperationsprojekt INSEL, das die soziale Inklusion vom Menschen mit Migrationsgeschichte im ländlichen Brandenburg fördert.

Hilfe bei Überwindung pragmatischer Hürden

Ganz pragmatische Hürden stehen oft ganz am Anfang: Für die Arbeit als Pflegekraft braucht es bestimmte Voraussetzungen wie Deutschkenntnisse, anerkannte Abschlüsse oder die Bereitschaft für Aus- oder Nachqualifizierungen. Hier unterstützt das Team um Claudia Berg, prüft, klärt auf und ist im Austausch mit entsprechenden Stellen und Behörden.

Interkulturelle Sensibilisierung und Begleitung aller Beteiligten

Bei einer Vermittlung in Ausbildung oder eine langfristige Beschäftigung begleitet Claudia Berg den Einarbeitungsprozess und achtet darauf, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten (Einrichtungen, bestehendes Personal, Pflegebedürftige, Angehörige, die angehenden Pflegekräfte) beachtet werden. Sie sagt: „Interkulturelle Missverständnisse auf beiden Seiten können zu Konfliktsituationen führen. Deswegen begleiten wir interkulturelle Prozesse in unseren Einrichtungen mit Schulungen und Vermittlung bei Konflikten. So fördern wir das gegenseitige Verständnis frühzeitig und langfristig.“

Toleranz stärken

Neben der Gewinnung von Fachkräften, die die Versorgungssicherheit in den Einrichtungen des DRK gewährleisten sollen, hat das Projekt zwei weitere Hauptziele: Menschen aus anderen Ländern eine Zukunft zu bieten und interkulturelle Kompetenz sowie ein vielfältiges, tolerantes Miteinander innerhalb des DRK-Kreisverbands auszubauen.

Zur Info: Regionaler Integrationsverbund 

2024 erarbeitete das DRK in Brandenburg auf Landesverbandsebene das Konzept „Regionaler Integrationsverbund“ zur nachhaltigen Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in (Pflege-)Berufe. Zentral ist eine koordinierende Stelle mit Blick auf die Menschen und das Integrationsgeschehen vor Ort. Das Konzept des Regionalen Integrationsverbunds sieht das Zusammenwirken lokaler Kooperationspartnerschaften vor, bei dem Arbeitskräfte mit Migrationsgeschichte genauso wie die bestehenden Belegschaften und Teams Halt und Sicherheit finden. Der DRK-Kreisverband Lausitz e.V. geht mit seinem Projekt „Integration in Ausbildung“ mit gutem Beispiel voran. 

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