Mit zahlreichen Angeboten von Beratungsstellen über ambulante Dienste bis hin zu besonderen Wohnformen unterstützt das DRK in Brandenburg Menschen mit Suchterkrankungen und psychischen Erkrankungen. Der wichtigste Grundsatz dabei: die Begegnung auf Augenhöhe und ohne Stigmatisierung.
Abhängigkeitserkrankungen und andere psychische Erkrankungen haben vieles gemeinsam und bedingen sich oft. Beide werden immer noch weithin stigmatisiert. Beide ziehen oft Beeinträchtigungen bei der Alltagsbewältigung, in sozialen Beziehungen und der Erwerbstätigkeit nach sich. Beide können Behinderungen zur Folge haben.
DRK in Brandenburg unterstützt Betroffene und Angehörige
Das DRK in Brandenburg hilft Menschen, die von Sucht sowie psychischen Erkrankungen und Behinderungen betroffen sind, und deren Angehörigen. Die Unterstützung reicht von niedrigschwelliger Beratung zu Suchterkrankungen über Hilfe im Alltag bis hin zu Rund-um-die-Uhr-Betreuung für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf.
Ziel: Teilhabe und selbstbestimmtes Leben
Ziel der Angebote ist es, dass Betroffene sozialer Isolation entkommen, Struktur in den Alltag bekommen sowie selbstbestimmt und eigenständig leben können. Nicht ohne Grund gehört die Unterstützung von Suchtkranken und psychisch Erkrankten zum Bereich der Eingliederungshilfe, deren Ziel die Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen ist.
„Uns ist wichtig, dass wir den Menschen mit Respekt begegnen und ihre Biografie und Lebenssituation versuchen zu verstehen. Nur so können wir das Stigma von Sucht und psychischen Erkrankungen abbauen und den Menschen bedarfsgerechte Unterstützung anbieten. Ziel ist es, die Menschen zu befähigen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, sagt Caroline Schmiedl, Fachreferentin für Eingliederungshilfe beim DRK-Landesverband Brandenburg e. V.
Angebote des DRK sind niedrigschwellig, kostenfrei, anonym
Sucht- und Drogenberatungsstellen des DRK gibt es in Brandenburg in den Kreisverbänden Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. und Niederlausitz e.V. Die Fachkräfte beraten Menschen, die Wege aus der Abhängigkeit suchen, und deren Angehörige. Sie klären auf über Suchterkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten, helfen bei der Suche nach Therapien oder Selbsthilfegruppen und begleiten die Menschen oft über lange Zeit. Dazu gehört auch die Betreuung der Ratsuchenden im Anschluss an eine Therapie oder einen Klinikaufenthalt und bei Rückfällen. Die Mitarbeitenden leisten zudem Suchtpräventionsarbeit, etwa in Schulen. Die Beratung ist für alle Menschen offen, kostenfrei und auf Wunsch anonym.
Kontakt- und Beratungsstellen wie zum Beispiel das „Gleis 1“ des DRK-Kreisverbands Gransee Ostprignitz-Ruppin e.V. richten sich an Menschen mit psychischen Erkrankungen, die selbstständig in ihrem eigenen Zuhause leben. Sie sind Anlaufstellen für soziales Miteinander, niedrigschwellige Beratung und Unterstützung im Alltag – und ebenfalls kostenfrei, anonym und offen für alle. „Der enorme Zulauf zum ,Gleis 1‘ hat uns gezeigt, wie wichtig diese Angebote für die Unterstützung und Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind“, sagt Caroline Schmiedl.
Ambulante Dienste und besondere Wohnformen
Auch für Menschen, die wegen psychischer oder Suchterkrankungen und daraus entstandenen Behinderungen ihren Alltag nicht mehr allein meistern können, ist das DRK in Brandenburg da: Ambulante Dienste des DRK unterstützen Menschen mit Beeinträchtigungen bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der selbstbestimmten Lebensführung. Sie helfen Menschen in vorübergehenden Krisensituationen unter anderem im Haushalt, beim Einkaufen, bei Arztbesuchen und bei der Freizeitgestaltung.
Menschen, die aufgrund von chronisch mehrfach beeinträchtigenden Suchterkrankungen oder seelischen Behinderungen nicht in der Lage sind, selbstständig zu wohnen, finden in besonderen Wohnformen des DRK, zum Beispiel in Rangsdorf oder Hohengörsdorf im DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald e.V., Unterstützung. Dazu gehören das gemeinschaftliche Wohnen, tagesstrukturierende Angebote, Beschäftigungstherapie und die Ermächtigung, sich selbst zu versorgen.
Digitales Angebot: DigiSucht
Für das komplexe Gebiet der Suchthilfe und Suchtprävention ist der DRK-Landesverband Brandenburg e.V. innerhalb der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen (BLS) mit allen wichtigen Akteuren und Institutionen vernetzt. Die BLS war auch an der Entwicklung von „DigiSucht“ beteiligt, ein niedrigschwelliges digitales Angebot für Suchtberatung per Chat oder Video. Mehr dazu: https://www.suchtberatung.digital/
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