Flucht und Migration Was wir tun

Neues Hauptaufgabenfeld Flucht, Migration und Integration

Eine freiwillige Helferin des DRK begrüßt Geflüchtete in einem ankommenden Zug.

Das DRK in Brandenburg hat seit 2015 umfangreiche Erfahrungen im Bereich Flucht und Migration gesammelt. Alexandra Föhlinger, Geschäftsführerin des DRK Kompetenzzentrums Flucht und Migration Brandenburg und der DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg, plädiert dafür, die Chancen des neuen Hauptaufgabenfelds (HAF) Flucht, Migration und Integration partnerschaftlich zu nutzen – innerhalb des DRK in Brandenburg und bundesweit: „Das komplexe Aufgabenfeld Flucht, Migration und Integration wird unsere Gesellschaft und unsere Arbeit beim DRK in Brandenburg weiter herausfordern. Bestehende Unterstützungsstrukturen müssen wir daher weiter ausbauen. Wir möchten mit unserer Expertise aber auch für andere DRK-Gliederungen Vorbild und Partner sein.“

Beratung und Kooperationen

Die DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg und das DRK Kompetenzzentrum Flucht und Migration Brandenburg haben seit 2015 aus der Nothilfe heraus ein großes Hilfe- und Beratungsnetz aufgebaut. Alexandra Föhlinger: „Mit unserem Kompetenzzentrum können wir eindrucksvoll zeigen, wie Integration gelingt: Wie unterstützen wir Menschen, die neu hier angekommen sind? Welche Hürden gibt es? Wie bringen wir sie in Beschäftigungsverhältnisse? Welche Vorteile bringen interkulturelle Kompetenz und internationale Teams? Mit dem neuen HAF möchten wir unsere Position als Berater, Partner und erste Anlaufstelle bei Belangen zu Flucht, Migration und Integration in Brandenburg stärken und Kompetenzen in dem Bereich bündeln.“ Durch Kooperationen, auch über Landesgrenzen hinweg, könnten bestimmte Aufgaben partnerschaftlich an andere Gliederungen abgegeben werden.

Austausch und einheitliche Strukturen erfoderlich

Für gut gelingende DRK-weite Kooperationen auf dem Gebiet Flucht, Migration und Integration ist es wichtig, dass das neue HAF Austauschformate schafft, die Menschen aus der Praxis einbinden. „In Brandenburg haben wir in dem Bereich alle Krisen gut gemeistert. Aber es ist wichtig, dass wir bundesweit vermehrt in den Austausch gehen. Wir brauchen Vernetzungsmöglichkeiten, um von unseren Erfahrungen zu berichten, Meilensteine zu präsentieren und uns über Schwierigkeiten auszutauschen. Nur so können wir voneinander lernen und einheitliche Strukturen aufbauen, von denen alle profitieren“, betont Alexandra Föhlinger.

Kompetenz des DRK im Bereich Flucht un Migration sichtbarer machen

Einheitliche Strukturen und gebündeltes Engagement können die Kompetenz des DRK auf dem Gebiet sichtbarer machen und politischen Entscheidungsträgern, Fördergebern und der Gesellschaft signalisieren, wie wichtig die Themen sind. Das DRK kann sich durch das HAF noch stärker als verlässlicher Partner positionieren.

Zusammenwirken verschiedener Bereiche des DRK beim Themenfeld Flucht und Migration

-Ein weiteres Ziel des HAF Flucht, Migration und Integration ist es, Nothilfemaßnahmen mit regulären Angeboten stärker zu verzahnen. „Durch unsere Arbeit haben wir das Themenfeld zu einer Kernkompetenz des DRK in Brandenburg ausgebaut“, sagt Alexandra Föhlinger. Das Zusammenwirken der Bereiche Nationale Hilfsgesellschaft und Wohlfahrts- und Sozialarbeit im Bereich Flucht und Migration ist für das DRK in Brandenburg gelebte Praxis.

Von dem neuen HAF erhofft sich Föhlinger, dass gerade bei dynamischen Lagen Informationen schnell an die Basis gelangen und Mitarbeitenden und Entscheidungsträgern mehr Handlungssicherheit geben. „Das neue HAF kann auch helfen, internationale Fluchtbewegungen früh zu erkennen und Prognosen an Akteure wie uns gezielt zu kommunizieren.“ Hier sind die Alleinstellungsmerkmale des Roten Kreuzes eine große Chance: das Wirken von internationaler bis lokaler Ebene sowie die Verbindung von Nationaler Hilfsgesellschaft und Wohlfahrtsverband.

Auch Mitarbeitende und Ehrenamtliche vor Anfeindungen schützen

Mit dem neuen HAF setzt sich das DRK bundesweit zum Ziel, Mitarbeitende und Ehrenamtliche in dem Bereich besser zu schützen. Dr. Joß Steinke, Leiter des Bereichs Jugend und Wohlfahrtspflege beim DRK-Generalsekretariat: „Es ist zu erwarten, dass sich Migrationsbewegungen weltweit verstärken und dass der Druck noch zunimmt. Gleichzeitig richtet sich das gesellschaftliche Klima derzeit gegen Menschen mit Migrationshintergrund, aber teilweise auch gegen die Ehrenamtlichen und die Mitarbeitenden, die sich für diese Menschen einsetzen. Das von allen DRK-Bundesgremien einhellig begrüßte und im DRK-Präsidialrat final verabschiedete HAF ist ein Zeichen dafür, dass wir uns unseres Auftrags bewusst sind und uns jetzt sogar noch verstärkt einbringen. Unsere Grundsätze verpflichten uns dazu, unabhängig von gesellschaftlichen Trends.“

Bild (Yorck Maecke/DRK): Ehrenamtliche des DRK und Geflüchtete aus der Ukraine am Bahnhof Frankfurt/Oder

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