Freiwilligendienste Was wir tun Wofür wir stehen

60 Jahre FSJ: Jubiläumsveranstaltung mit Minister Steffen Freiberg und Freiwilligen aus Brandenburg

Steffen Freiberg, Minister für Jugend, Bildung und Sport des Landes Brandenburg, betonte in seinerEröffnungsrede nochmals die gesellschaftliche Notwendigkeit von Freiwilligendiensten. Im Anschluss tauschte er sich mit zwei Freiwilligendienstleistenden aus: „Ich nehme aus diesem Gespräch unter anderem den Hinweis auf den möglichen Zugang zu Wohngeld mit. Vielleicht kann es gelingen, Automatismen für den Anspruch auf bestimmte Unterstützungen zu entwickeln.“ Versprechen könne er aber nichts.

Workshopangebot und Impulsvortrag

Danach ging es weiter mit einem umfangreichen Workshop-Angebot: Die Gäste konnten sich mit Themen wie Stressprävention, Inklusion, Rechtspopulismus, Persönlichkeitsentwicklung und Demokratiebildung im Freiwilligendienst beschäftigen. Das DRK in Brandenburg trug einen Workshop zum Thema Songwriting unter der Anleitung von Valeria Pfeifer, Bildungsreferentin Freiwilligendienste beim DRK-Landesverband Brandenburg e.V., bei. Die Ergebnisse der Workshops – und auch der Song – wurden nach der Mittagspause vorgetragen.

Im Anschluss ging es weiter mit einem Vortrag von Prof. Dr. Tim Wersig von der Medical School Berlin: Er sprach über das Engagement von jungen Menschen im Wandel der Zeit, die Anfänge des FSJ und die Motivation von jungen Menschen für Engagement. „Heute überwiegt – anders als noch vor zwanzig Jahren – das Persönliche gegenüber dem Gemeinwohl. Junge Menschen möchten sich persönlich weiterentwickeln, Zeit sinnvoll überbrücken, sich orientieren, Eigenständigkeit erfahren – der Dienst für die Gesellschaft ist dabei zweitrangig geworden“, so Wersig. Dies sei kein Nachteil, sondern für die Persönlichkeitsentwicklung und die berufliche Zukunft wichtig. Hier könne eine daran angepasste Form der Ansprache und der Kommunikation bei der Gewinnung von Freiwilligen helfen.

Podiumsdiskussion mit Vertretenden aus Politik und Wissenschaft

Abschließend gab es eine Podiumsdiskussion mit Katrin Krumrey (Kinder- und Jugendbeauftragte von Brandenburg), Felix Krüger (FSJler Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.), Marie Beimen (Kampagne „Freiwilligendienste stärken“), Prof. Dr. Tim Wersig und Detlef Graupner (Leiter Fachstelle „Freiwilligendienste in Sachsen“).

Die Diskussionsteilnehmenden forderten eine langfristige Finanzierung ders Freiwilligendiensts für Freiwillige und Träger, sodass das FSJ auch für Menschen mit wenig Elterneinkommen eine Option ist. Zudem sprachen sie sich für mehr gelebte Wertschätzung in der Gesellschaft und innerhalb der Träger gegenüber Freiwilligendienstleistenden aus. Freiwilligendienstleistende seien kein Ersatz für Fachkräfte bei der Personalplanung in den Einrichtungen und dementsprechend solle auch mit ihnen umgegangen werden, waren sich die Teilnehmenden einig.

Musikalisch untermalten die Beatboxer „The Razzzones“ aus Berlin den Tag und luden das Publikum zum Mitmachen ein. Und zur Feier des Tages hatten die anwesenden Freiwilligen die Ehre, die XXL-Jubiläumstorte anzuschneiden. Wir sagen: Happy Birthday FSJ!

 Über 60 Jahre Freiwilligendienste in Deutschland:

Die Freiwilligendienste sind eine besondere und geregelte Form des bürgerschaftlichen Engagements. Anfang und Ende des Dienstes, Dauer und Umfang, Inhalte und Aufgaben, Ziel und Art der freiwilligen Tätigkeit wurden im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) seit 1964 und im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) seit 1993 gesetzlich geregelt. Auch der finanzielle und organisatorische Rahmen, die rechtliche und soziale Absicherung der Freiwilligen sowie die Orte und Träger wurden dabei berücksichtigt. Mit seiner Einführung im Jahre 1964 war Deutschland Vorreiter in Europa für einen gesetzlich geregelten Freiwilligendienst. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es die Freiwilligendienste in Brandenburg.

  • Weitere Informationen zum Freiwilligendienst in Brandenburg erfahren Sie hier.

Bildautorin: Sophia Suckel

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