Technische Hilfeleistungen auf dem Senftenberger See sind für die Wasserwacht Senftenberg des DRK-Kreisverbands Lausitz e.V. Routinegeschäft. Dass jedoch das größte Schiff auf dem See – die Santa Barbara – auf die Hilfe der Ehrenamtlichen der Wasserrettung angewiesen ist, war auch für Einsatzkräfte des DRK nicht alltäglich.
Aufgrund eines Getriebeschadens war das Fahrgastschiff der Reederei Löwa nicht mehr fahrbereit und konnte nicht aus eigener Kraft den Winterliegeplatz im Hafencamp Großkoschen
erreichen. In ihrer Not wandte sich Reederin Marianne Löwa an die Wasserwacht Senftenberg mit der Bitte, die Santa Barbara ins Winterquartier zu schleppen.
Drei Mehrzweckboote am Einsatz beteilligt
Um ausreichend stark motorisierte Rettungsboote für diese Aufgabe zu akquirieren, wurden auch die Einsatzmittel der Schnelleinsatzgruppen (SEG) Wassergefahren des Katastrophenschutzes der Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster genutzt.
Die Wasserwacht-Ortsgruppen des DRK-Kreisverbandes Lausitz e.V. betreiben beide Katastrophenschutzeinheiten. Mit zwei Mehrzweckbooten dieser Einheiten und einem DRK-eigenem Mehrzweckboot wurde das rund 29 Meter lange Fahrgastschiff am 9. November von seinem Liegeplatz zum Hafencamp geschleppt.
Zunächst wurden alle drei Boote im Hafencamp Großkoschen und Stadthafen Senftenberg ins Wasser gelassen. Dann nahmen zwei der Boote mit je 160 PS die 65 Tonnen schwere Santa Barbara in die Mitte und holten sie ins Hafencamp. Das dritte Boot diente zum Bremsen des gesamten Schleppverbandes.
Gute Vorbereitug auf zukünftige Einsätze im Katastrophenschutz
Für beide Einheiten, mit insgesamt 17 Einsatzkräften vor Ort, war es die erste Zusammenarbeit und auch das erste Mal, dass sie eine derartig große technische Hilfeleistung zu bewältigen hatten. Sie war eine ideale Übung und Vorbereitung auf die bevorstehenden Einsätze im Katastrophenschutz des Landes. Zudem zeigte der Einsatz, wie groß das Aufgabespektrum dieser Einheiten ist.
Neben der Beteiligung in der Hochwasserabwehr kommen beide Gruppen u.a. auch bei größeren Vermisstensuchen, technischen Hilfeleistungen oder Großschadenslagen auf und am Wasser zum Einsatz. Auch für die Absicherung der Löschmittelentnahmestellen der Hubschrauber bei Waldbränden und für den Schutz von Sachwerten auf dem Wasser waren die Ehrenamtlichen der Wasserrettung schon zuständig.
Insgesamt wurde der Einsatz zur Hilfe der Santa Barbara innerhalb weniger Stunden erfolgreich abgeschlossen. Die beiden Katastrophenschutzeinheiten trainierten dabei ihre Zusammenarbeit, sodass alle Einsatzkräfte mit wertvollen neuen Erfahrungen nun für weitere gemeinsame Einsätze noch besser gewappnet sind.
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