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Wie Gulzar mithilfe des DRK vom Apotheker zum Erzieher wurde

Wer Gulzar kennenlernt, bemerkt nichts von den schwierigen Lebensjahren, die hinter ihm liegen.

Jahre, in denen er mit täglicher Angst und Unsicherheit lebte. Jahre, in denen er nicht wusste, wie es weitergehen soll. Gulzar ist ein sympathischer junger Mann Anfang 30. Er ist seit dem Sommer 2020 staatlich anerkannter Erzieher, hat die Ausbildung als bester seines Jahrgangs abgeschlossen.

Gulzar ist jetzt glücklich, lebt in Senftenberg und hat eine Familie mit zwei Kindern. Er hat Zukunftspläne und darf in Deutschland bleiben. Er arbeitet als Erzieher in einer Kita, bereichert den Alltag mit seinen Erfahrungen. Er liebt seine Arbeit und ist unheimlich dankbar, dass der DRK-Kreisverband Lausitz ihm diese Möglichkeit eröffnet hat.

Vier Jahre nur geduldet

Gulzar kam 2012 aus Afghanistan nach Deutschland. In seiner Heimat hatte er sich etwas aufgebaut, er war Apotheker mit einer eigenen Apotheke. Er spricht fünf Sprachen perfekt. Er hatte ein ruhiges Leben. Doch in dem unruhigen Land Afghanistan sah er für sich keine Zukunft mehr.

Auch seine beiden Brüder kamen nach Deutschland. In Deutschland hatte er über vier Jahre eine Duldung, durfte nicht zum Sprachkurs, keine Ausbildung machen und nicht arbeiten. Ein zermürbender Zustand für den jungen Mann, der lernen und arbeiten wollte.

Gulzar ist dem Deutschen Roten Kreuz dankbar

Er engagierte sich in dieser Zeit beim DRK-Kreisverband Lausitz, half anderen Migranten bei Fragen und Problemen. Seine Ausbildung als Apotheker wurde in Deutschland nicht anerkannt. „Ich war auf der Suche nach einem zweiten Beruf. Das DRK hat mir die Chance gegeben, eine Ausbildung zum Erzieher zu machen. Ich habe diese Chance genommen. Ich sage Danke“, freut sich Gulzar.

Deutsch ist zwar nicht seine Muttersprache, aber dennoch beherrscht er sie inzwischen mit Bravour. Sein Sohn spricht fehlerfrei Deutsch, zu Hause wird persisch gesprochen. „Ich möchte nicht, dass mein Sohn seine Muttersprache vergisst“, sagt Gulzar.

Er lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn ihn manche Erlebnisse oder Kommentare zu Ausländern traurig stimmen. „Wir sind alle Menschen und Nachbarn und nicht ich ein Ausländer und mein Gegenüber ein Deutscher“, betont er. Und wenn er in die lachenden Augen seiner Kinder schaut, weiß er, wofür er gekämpft hat.

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