Mit den Worten „Eisdecken sind zu dünn – Lebensgefahr!“ hat sich die DRK-Wasserwacht Potsdam auf Facebook an die Menschen gewandt. Denn so sehr die gefrorenen Eisflächen zum Eislaufen und Eishockey einladen: Die Gefahr, in das Eis einzubrechen, ist hoch. Und damit sich selbst in Lebensgefahr zu bringen.
Ab 8. Februar 2021 bestand für einige Tage in ganz Brandenburg akute Festfriergefahr. Schnee und Temperaturen von bis zu minus 13 Grad in der Nacht hatten dafür gesorgt, dass Gewässer gefroren waren. Da die Kälte schon einige Tage anhielt, bewegte das manche Menschen dazu, Eisflächen von Flüssen, Seen oder Teichen zu betreten – und sich selbst in Gefahr zu bringen. Die DRK-Wasserwacht Potsdam hat darum präventiv am Ufer des Strandbads Babelsberg die Wasserrettung geprobt.
„Die Stärke des Eises auf einem Gewässer kann durch Zuflüsse, Strömungen, aufsteigende Faulgase oder die Art des Frierprozesses sehr unterschiedlich sein“, schrieb die DRK-Wasserwacht Potsdam auf ihrem Facebook-Account. Und warnte davor, Eisflächen zum Eislaufen oder Eishockey zu betreten.
„Personen, die in das Eis einbrechen, sind schon nach kurzer Zeit nicht mehr in der Lage, sich aus eigener Kraft selbst zu befreien. Lähmungserscheinungen und fortschreitende Unterkühlung bringen Betroffene in Lebensgefahr, da sie zu ertrinken drohen.“
Ab wann das Begehen der Gewässer sicher ist, weiß Andreas Paatz, Bundesleiter der DRK-Wasserwacht. „Erst ab mindestens 15 Zentimetern bei stehenden Gewässern und ab 20 Zentimetern bei fließenden Gewässern ist das Betreten sicher“, sagt Andreas Paatz in einer Pressemitteilung auf DRK.de.
Das richtige Verhalten bei Eiseinbrüchen
Passiert es doch, dass Menschen ins Eis einbrechen, gilt es schnellstmöglich zu handeln:
- Wählen Sie sofort den Notruf 112
- Rufen Sie um Hilfe. Versuchen Sie der eingebrochenen Person mit Rettungsmitteln vom Ufer aus zu helfen, mit Seilen, einem Rettungsring, Ästen, einem Schal. Wichtig: Niemals der Person die eigene Hand geben. Es besteht die Gefahr, selbst ins Wasser oder unter das Eis zu geraten.
- Bei weiter entfernten Einbruchstellen: Möglichst mit einem Seil am Ufer sichern und zur betroffenen Person und Stelle robben. Wichtig: Wenn es unter den Füßen knackt, knistert oder sich Risse in der Eisoberfläche bilden, droht es zu brechen. Auch in diesem Fall gilt es, sich flach hinzulegen und das Gewicht auf die Eisfläche zu verteilen – und Richtung Ufer zu robben.
- Der geretteten Person sollten umgehend die nassen Sachen aus- und trockene Sachen angezogen werden. Sie sollte an einen warmen Ort gebracht werden und warme Getränke zu sich nehmen.
Und wenn ich selbst ins Eis eingebrochen bin? „Breiten sie schnell die Arme aus, um ein Untertauchen unter das Eis zu verhindern. Brechen Sie das Eis in der Richtung, aus der Sie gekommen sind, so lange ab, bis es wieder dicker wird. Versuchen Sie dann, sich auf die Eisoberfläche zu rollen und kriechend zurück an Land zu gelangen“, sagt Andreas Paatz.
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