Die Wanderausstellung zum Rotkreuzjubiläum ist in Luckenwalde angekommen und am 19. Mai gestartet. Und für alle Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler wirklich etwas Besonderes.
Das Rote Kreuz gibt es in Deutschland seit 1863. Damals bestand Deutschland aus zwei Dutzend Einzelstaaten. Nach und nach wurde in jedem dieser Staaten eine Rotkreuzgesellschaft gegründet, und diese Gesellschaften behielten auch im 1871 entstandenen Kaiserreich ihre Selbständigkeit.
Erst nach dem Ersten Weltkrieg verschmolzen sie alle zu dem einheitlichen Deutschen Roten Kreuz, das wir heute kennen. Schauplatz dieses Ereignis war am 25. Januar 1921 das Rathaus in Bamberg. Eine besondere Rolle bei der Bildung des neuen Verbands spielte Brandenburg.
Denn Initiator des Zusammenschlusses war der damalige Vorsitzende des Preußischen Roten Kreuzes Joachim von Winterfeldt. Im Hauptberuf war er der oberste Verwaltungsbeamte der Provinz Brandenburg; zu Hause war er in der Uckermark, in dem Dörfchen Menkin in der Nähe von Prenzlau. Und Winterfeldt wurde auch gleich zum ersten Präsidenten des neuen DRK gewählt.
Die Entwicklung des Deutschen Roten Kreuzes in 100 Jahren
An diesen runden DRK-Geburtstag erinnert die Wanderausstellung, die in den nächsten Wochen in der Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbands in Luckenwalde (Neue Parkstraße 18) zu sehen ist. Anhand markanter Daten und Ereignisse erzählt sie auf 25 Text-Bild-Tafeln Meilensteine aus den vergangenen 100 Jahren.
Man erfährt etwas über die Entwicklung vom ursprünglichen Verein zur Pflege verwundeter Soldaten hin zum Wohlfahrtsverband oder über die Gründung des Jugendrotkreuzes, beides noch in den 1920er Jahren.
Thematisiert wird die Verstrickung des DRK in das nationalsozialistische Regime, das 1945 mit seiner Auflösung endete. Trotzdem leisteten die Schwestern und Freiwilligen einen aufopfernden Dienst im Zweiten Weltkrieg.
Wanderausstellung bis Juni in Luckenwalde
Als Zeitzeugin kommt die Rotkreuzschwester Klara Meier zu Wort, die ihren Lebensabend in Luckenwalde verbrachte. Die Gründung zweier deutscher Rotkreuzgesellschaften nach dem Krieg, der Ausbau von Suchdienst, Blutspendedienst, Katastrophenhilfe sind weitere Themen.
Nach der Wende folgt die erneute Vereinigung zu einer einzigen Rotkreuzgesellschaft. Eine ausgedehnte Auslandshilfe und seit 2015 ein großes Engagement in der Betreuung von Geflüchteten gehören zu den wichtigen Etappen in der jüngeren Zeit.
In Luckenwalde ist die Ausstellung bis zum 11. Juni 2021 zu den üblichen Öffnungszeiten des Kreisverbands zu sehen – natürlich unter Corona-Bedingungen, d.h. mit Abstand und Maske. Danach setzt sie ihre Wanderung fort; als weitere Stationen sind bisher u.a. Dresden, Augsburg, München und Aachen vorgesehen.
- Jegliche Nachfragen zur Wanderausstellung beantwortet Dr. Rainer Schlösser telefonisch (0151 / 155 919 77) oder per Mail (museum@drk-flaeming-spreewald.de).
- Foto: Victoria Barnack / Märkische Allgemeine Zeitung
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