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Schuldner- und Insolvenzberatung in Lübbenau: Wie Heike Lappan vom DRK-Kreisverband Calau Menschen aus finanziellen Miseren hilft

Heike Lappan Foto Siegrid Arndt

Egal, ob Miete, ÖPNV-Monatsticket oder Telefon- und Internetkosten: Regelmäßig seine Ausgaben zu begleichen, ist nicht selbstverständlich. Das weiß Schuldner- und Insolvenzberaterin Heike Lappan, die beim DRK-Kreisverband Calau seit Jahrzehnten Menschen in finanziellen Schwierigkeiten hilft. Und ihnen oft auch neue Lebensperspektiven aufzeigt.

Sich einzugestehen, dass man in finanziellen Schwierigkeiten steckt, ist eine hohe Hürde. In dieser Situation noch den Mut zu fassen und sich professionell beraten zu lassen, ist mindestens eine ähnlich hohe. Das weiß Heike Lappan aus ihrer Erfahrung als Schuldner- und Insolvenzberaterin beim DRK-Kreisverband Calau.

Hunderte, vielleicht tausende Menschen haben Beratungsgespräche mit ihr am Telefon vereinbart oder kamen zu Beratungen nach Lübbenau. Letzteres ist nicht selbstverständlich: „Immer wieder erzählen mir Ratsuchende, wie sie schon zwei, drei Mal vor der Beratungsstelle standen, aber die Scham und Überwindung so groß waren, dass sie sich nicht hineingetraut haben“, sagt Heike Lappan. Manchmal erst, wenn Existenzängste zur Scham und Überwindung hinzukommen oder diese überwiegen, nehmen Menschen ihre Hilfe in Anspruch.

Beratungsgespräche als Anfang aus der finanziellen Misere

Dabei kommen unterschiedliche Menschen in die Beratungsstelle, meist „Menschen aus dem hinteren Ende der Gesellschaft“, sagt Heike Lappan.  Zum Beispiel Seniorinnen und Senioren, die hohe Kredite aufgenommen haben, damit es ihren Kindern und Enkeln gutgeht. Häufig berät sie auch junge Erwachsene. „Die Angst – auch aufgrund der fehlenden Rechtskenntnis – ist manchmal so groß, sodass die Menschen um ihre Existenz bangen, sich nicht mehr trauen, ihre Briefkästen zu leeren“, sagt Heike Lappan. Sie resignieren vor ihrer finanziellen Schieflage. „Dabei findet sich für alles eine Lösung. Keine Situation ist aussichtslos.“

Der Besuch der Schuldner- und Insolvenzberatung des DRK in Lübbenau kann aber nur der Anfang sein, um sich aus der finanziellen Misere zu befreien. Denn das gelingt nur durch Zusammenarbeit und vor allem Selbstreflexion der Ratsuchenden selbst: Welche Fixkosten habe ich, wie gestalten sich meine monatlichen Ein- und Ausgaben? Habe ich die Sozialleistungen beantragt, die mir aufgrund meiner Situation zustehen? Auf diese und ähnlichen Fragen sucht und findet Heike Lappan zusammen mit den Ratsuchenden Antworten, die aus ganz Brandenburg den Weg zur Schuldner- und Insolvenzberatung des DRK in Lübbenau auf sich nehmen.

Wenn kostspielige Versuchungen nur einen Klick entfernt sind

Das hat sich auch in der Corona-Pandemie nicht geändert, in der die Zahl der Termine in der Schuldner- und Insolvenzberatung in Lübbenau nahezu gleichgeblieben ist. Dabei nehmen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Einzelhändler die Schuldner- und Insolvenzberatung des DRK in Lübbenau wahr. Jahrmarktbetreiber, Menschen aus der Veranstaltungsbranche, Kleinunternehmer: Sie alle waren vor, aber genauso in der Corona-Pandemie als Ratsuchende in der Beratungsstelle.

Zum Teil hat Heike Lappan auch schon die Kinder von ehemaligen Ratsuchenden beraten. Ihrer Meinung nach fällt es vor allem jungen Erwachsenen und Jugendlichen immer schwerer, den Umgang mit Geld in einer Zeit zu lernen, in der die nächste kostspielige Versuchung nur einen Klick entfernt ist. „Schon junge Menschen üben mit Statussymbolen sozialen Druck aufeinander aus: Welche Schuhe trage ich? Welches Smartphone habe ich? Vor allem Jugendliche behaupten sich untereinander und versuchen sich mit Käufen Ansehen zu verschaffen, die sie in massive finanzielle Probleme bringen können“, sagt Heike Lappan.  

Auch, wenn die Zahl der Beratungen in der Schuldner- und Insolvenzberatung des DRK-Kreisverbands Calau in der Corona-Pandemie bisher nicht angestiegen ist: Heike Lappan ist überzeugt, dass es eine Dunkelziffer bei den Menschen gibt, die sich bereits in einer finanziellen Misere befinden. Die sich für ihre finanzielle Situation schämen, sich aber noch nicht überwinden konnten, ein Hilfsangebot wie die Schuldner- und Insolvenzberatung des DRK in Lübbenau wahrzunehmen.

  • Die Insolvenz- und Schuldnerberatung des DRK-Kreisverbands Calau ist eine von insgesamt zehn Schuldner- und Insolvenzberatungen des Deutschen Roten Kreuzes in Brandenburg. Neben der Insolvenz- und Schuldnerberatung gibt es ebenfalls Angebote zur Sucht-, Schwangerschafts- oder Familienberatung.
  • In der Insolvenz- und Schuldnerberatung des DRK-Kreisverbands Calau gibt es keine festen Sprechzeiten. Beratungstermine werden individuell vereinbart, am besten per Telefon unter der 03542 / 40 36 56 oder per Mail: h.lappan@drk-calau.de. Weitere Informationen zur Schuldner- und Insolvenzberatung finden Sie auf drk-calau.de.
  • Foto: Siegrid Arndt

6 Kommentare zu “Schuldner- und Insolvenzberatung in Lübbenau: Wie Heike Lappan vom DRK-Kreisverband Calau Menschen aus finanziellen Miseren hilft

  1. […] thematische Bandbreite der Anlaufpunkte reicht dabei von der Schuldner- und Insolvenzberatung, der Suchtberatung, der Erziehungs- und Familienberatung, bis hin zu Unterstützungsangeboten für […]

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  3. Ebru Sahin

    Sehr geehrter Frau Lappan,

    Ich hatte mich mehrfach bei Ihnen per Telefon oder E-Mail gemeldet. Da ich nicht um die Ecke wohne wollte ich lieber ein Termin bei Ihnen damit wir mein Insolvenzantrag beantragen können um es zu starten.

  4. Kevin Löbert

    Hallo Frau Lappen hier ist Kevin löbert nach wochenlangen überlegen möchte ich mich gern beibringen beraten lassen was es heißt in die privat Insolvenz zu gehen da ich derzeit einfach mit den Kosten überfordert bin können sie mir in der ersten Dezember Woche eventuell ein Termin geben

    MfG löbert

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