An mehr als einem Dutzend Schulen, vor allem in Oranienburg und Umgebung, kümmert sich der DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. um die Sozialarbeit. Seit einem Jahr dabei sind Marisa Müller und Iris Zimmermann in Velten. Zuletzt haben beide große Projekte und Workshops auf die Beine gestellt. Vor allem aber wirken sie auch im Alltag.
Mittlerweile können sie Jahrestag feiern: Seit Frühjahr 2022 verstärken Marisa Müller und Iris Zimmermann das jetzt knapp 20-köpfige Team im DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. für die Sozialarbeit an Schulen. Dabei erschließen die zwei jungen Frauen neues Gebiet. Tätig sind sie an der Löwenzahn-Grundschule (Marisa Müller) und an der Linden-Grundschule (Iris Zimmermann) in Velten, zwei Bildungseinrichtungen, in denen das DRK ganz neu mit der Sozialarbeit starten konnte.
Anti-Mobbing-Projekt mit therapeutischem
Erst vor kurzem haben sie beide jeweils ein Großprojekt in ihren Häusern gestemmt: An der Linden-Grundschule fand ein dreitägiges Anti-Mobbing-Projekt statt mit externen Coaches für alle Kinder aus den dritten und vierten Klassen, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem im therapeutischen Boxen ausprobieren durften. „Die Kinder konnten dabei ihr Selbstbewusstsein und auch das Wir-Gefühl stärken“, erläutert Iris Zimmermann.
An der Löwenzahn-Grundschule war das Mobbing-Präventionstheater „Eukitea“ für die Klassenstufen vier bis sechs zu Gast, außerdem gab es einen Workshop zur Suchtprävention für alle Sechstklässler, samt anschließendem Elternabend.
Themen der Schulsozialarbeit sind breit gefächert
Insgesamt sind die Themen der Sozialarbeit an Schulen aber viel breiter gefächert. Allgemein formuliert, bieten die Sozialarbeiterinnen Unterstützung in vielerlei Varianten, damit die Kinder „schulische und auch familiäre Herausforderungen meistern und ihr Selbstbewusstsein stärken können“, wie Marisa Müller es formuliert.
Benachteiligung abbauen und Integration fördern
„Es geht darum, die Entwicklung einer eigenständigen, selbstbestimmten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Außerdem wollen wir Benachteiligungen abbauen und Integration fördern.“ Präventionsarbeit beschäftigt sich dabei nicht nur mit Mobbing, sondern auch zum Beispiel mit Themen wie Drogen und Schulabstinenz.
Konstruktive Kommunikation ist das A und O
Entscheidend für die Schulsozialarbeiterinnen ist dabei, dass alles spielerisch passiert, dass mit Schülerinnen und Schülern sowie auch mit den Eltern einer konstruktiven Kommunikation der Weg bereitet wird. „Wenn wir Problemen auf den Grund gehen, dann geschieht das bei uns ohne Kritik“, schildert Iris Zimmermann als Grundsatz des Alltages in der Schulsozialarbeit.
„Dabei ist Beziehungsarbeit ganz wichtig“, erläutert Marisa Müller, „damit die Kinder sich trauen, zu erzählen, was sie beschäftigt“. Ein Austausch mit den Eltern könne ergänzend hinzukommen, so wie natürlich auch ein regelmäßiger Austausch mit den Lehrkräften und dem erzieherischen Personal im Hort erfolgt. Weitere Kooperationspartner sind unter anderem der Jugendclub, Beratungsstellen und das Jugendamt.
Auch Leseförderung, Spiele für Konzentration und Ruhe oder Ferienangebote gehören dazu
Der Einsatz der Schulsozialarbeiterinnen reicht dabei über beratende und begleitende Gespräche mit einzelnen Schülerinnen und Schülern weit hinaus. Es gibt Leseförderung, Spiele in der Klassengemeinschaft, die nicht nur den Zusammenhalt, sondern auch Konzentration und Ruhe fördern, eine „bewegte Pause“, einen offenen Treff am Nachmittag und gemeinsame Ferienangebote an den beiden Veltener Grundschulen.
Ebenfalls zum Angebot gehören sozialpädagogische Gruppenarbeit mit sozialem Lernen und Themenworkshops. Die Sozialarbeiterinnen wirken mit in schulischen Gremien wie Klassenkonferenz, Lehrerkonferenz, Elternkonferenz und Schulkonferenz.
Übergeordnetes Ziel: die Situation der Kinder verbessern
„Unser Ziel ist es ganz allgemein gesprochen, die Situation der Kinder zu verbessern. Die Kinder schätzen das, und sie geben auch etwas zurück“, sagt Marisa Müller. Und ihre Kollegin Iris Zimmermann ergänzt: „Wenn man sieht, dass die Kinder glücklich sind und dass man dazu beitragen kann, macht die Arbeit große Freude.“
An diesen Schulen ist der DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. Träger der Sozialarbeit:
- Dr. Hugo Rosenthal Oberschule Hohen Neuendorf
- Regine-Hildebrandt-Gesamtschule Birkenwerder
- Adolph-Diesterweg-Oberschule Hennigsdorf
- Albert-Schweitzer-Oberschule Hennigsdorf
- Havel-Grundschule Oranienburg
- Comenius-Grundschule Oranienburg
- Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Mühlenbeck
- Löwenzahn-Grundschule Velten
- Linden-Grundschule Velten
- Exin-Oberschule Zehdenick
- Libertas-Oberschule Löwenberg
- Werner-von-Siemens-Oberschule Gransee
- Friedrich-Wolf-Grundschule Oranienburg OT Lehnitz
- Löcknitz-Grundschule Erkner
Bild (Bernhard Schwiete/DRK-Kreisverband MOHS e.V.): Als Sozialarbeiterinnen an den Grundschulen in Velten am Ball: Marisa Müller (links) und Iris Zimmermann
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