Immer wieder zeigt sich in den letzten Jahren, dass wir für den Ernstfall gewappnet sein müssen: Hochwasser, Waldbrände, bewaffnete Konflikte. In der Region, in Deutschland aber auch im Ausland ist das Rote Kreuz zur Stelle und unterstützt Menschen in schwierigen, teilweise sogar katastrophalen Lagen und steht für Menschlichkeit ein. Und weil wir uns auch in Bezug auf Vorgehensweisen und Technik immer wieder anpassen und dazulernen müssen, hat das Deutsche Rote Kreuz mit Hilfe von Frank Jörres, ehemaliger K-Beauftragter des DRK-Bundesverbands und mittlerweile K-Beauftragter des DRK-Kreisverbands Prignitz e.V., ein mobiles Betreuungsmodul ins Leben gerufen, um im Katastrophenfall bis zu 5.000 Personen für ein Jahr betreuen zu können.
Am Wochenende vom 4. bis 6. August fand dazu im DRK-Katastrophenschutzzentrum in Falkenhagen unter der Führung von Günther Essner (DRK-Logistikgruppe Bundesvorhaltung) eine Helferausbildung für die Spezialtechnik zum Aufbau und Einsatz der Module statt.
Trinkwasser aufbereiten, Unterbringung schaffen, Verpflegung sicher stellen
Das benannte Ziel inkludiert, Trinkwasser selbst aufbereiten und Abwasser eigenständig entsorgen zu können.
Für die Unterbringung von betroffenen Menschen werden dann Zelte und auch feste Unterkünfte installiert, die vorher lange Tests durchlaufen haben und nach eigenen Vorgaben produziert wurden. Getestet wurde dabei auf meteorologische Gegebenheiten wie Wind, Wasser und starke Sonnenbelastung.
Für die Verpflegung kommen dann spezielle Feldküchen für den Zivilschutz zum Einsatz, die unter anderem aus selbstentwickelten und den Umständen angedachten Küchencontainern bestehen. Strom muss dabei eigens produziert werden. Hier kommen besondere Stromaggregate zum Einsatz. Auch Ersatzstromerzeuger mit 100, 200 und 300kw gehören dazu. 190kw sind dabei für ein Modul, bestehend aus vier Dörfern, die dann insgesamt 5.000 Personen fassen, eingeplant.
72 Stunden Vorlaufzeit und 100 ehrenamtliche Einsatzkräfte
Auch für die medizinische Versorgung werden Pflegestationen vorgehalten, die mit jeweils mindesten 50 Betten aufwarten, um Kranke und Alte zu betreuen. Diese sind mit Heizung und Klimaanlagen ausgestattet. Separate Praxen stellen dann bspw. auch gynäkologische Betreuung sicher.
Für die Inbetriebnahme des mobilen Betreuungsmoduls braucht es mit einer Vorlaufzeit von 72 Stunden, ca. 100 ehrenamtliche Personen. Geleitet wird diese durch einen dafür vorgesehenen Einsatzleitwagen.
Die angedachte Schulung in Falkenhagen sollte nun 24 Helfer auf sechs Stationen ausbilden, um im Ernstfall dann für den Transport, Ab- und Entladen sowie Ab-und Ausbau des Betreuungsmoduls fit zu sein.
Diese sechs Stationen untergliederten sich folgendermaßen:
- Einweisung in einen I-Krankentransportwagen, aufgebaut auf einem Unimog, mit Belüftung und allen Ausstattungsmerkmalen, die im Notfall gebraucht werden
- die Kranschulung, um Container und Elektromodule verladen und aufbauen zu können
- das Fahrtraining und Handling mit dem Teleskoplader und seinen verschiedenen Anbauteilen wie Schaufel, Schwerlastgabel und Brücke
- das Training mit dem Kranmulti (Multifunktionsgerät) inklusive 3-Seiten-Kipper und Seilwinde
- Fahrtraining mit weiteren Baugeräten wie Radlader, Minibagger und Planierpflug
- Geländefahrten-Training, um auf allen Untergründen fahren zu können
Durchgeführt wurde die Trainingseinheiten auf dem Gelände des DRK-Katastrophenschutzzentrums, auf dem benachbarten Gelände der Firma TUL Agroservice GmbH in Falkenhagen und der Falkenhagener Kiesgrube.
10 Module sind seitens des Bundesverbands geplant und sollen nach und nach zum Einsatz kommen. Die Fertigung der laufenden und folgenden Module baut aufeinander im Lernprozess auf und wird immer wieder optimiert.
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