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Neues Projekt im DRK-Landesverband Brandenburg e.V.: Vulnerable Gruppen vor Hitze schützen

Das Projekt „Antizipativer Bevölkerungsschutz im Land Brandenburg“ basiert auf Mechanismen, die bereits im internationalen Katastrophenschutz angewendet werden, beispielsweise bei Hitzewellen in Vietnam oder bei Taifunen auf den Philippinen. Der Grundgedanke hierbei ist die Entwicklung eines Frühwarnprotokolls, um bei zu erwartenden Schadensereignissen frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Ziel des neuen Pilotprojektes zwischen dem DRK-Generalsekretariat und dem DRK-Landesverband Brandenburg e.V. ist es, diese Erfahrungen und Mechanismen auf Hitzebelastung für vulnerable Menschen im Bereich der ambulanten und stationären Pflege zu übertragen.

„Brandenburg gehört zu den trockensten und heißesten Regionen Deutschlands. Hier sind die Herausforderungen daher besonders groß, wenn es um Auswirkungen von klimabedingter Hitze auf Menschen geht, vor allem auf vulnerable Gruppen. Mit dem Pilotprojekt möchten wir bei zukünftigen Hitzewellen und Extremwetterereignissen den Schutz und das Wohlbefinden der uns anvertrauten Menschen erhöhen“, sagt Christoph Janoschek, Referent für Krisenmanagement und Antizipation im Bevölkerungsschutz beim DRK-Landesverband Brandenburg e.V.

Vorstellung beim Fachtag für Hitzeschutz in Brandenburg

Hitzeschutz in Brandenburg ist eine Aufgabe, in der viele verschiedene Akteure zusammenarbeiten müssen. Daher organisierte der DRK-Landesverband Brandenburg e.V. einen Fachtag für Hitzeschutz. Zu Gast waren auch Referent*innen aus Wissenschaft, Klimaforschung, Zivilengagement und Vertretende der politischen Verwaltungsebene aus dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. Dort stellte der DRK-Landesverband Brandenburg e.V. in Kooperation mit dem DRK-Generalsekretariat das Projekt „Antizipativer Bevölkerungsschutz im Land Brandenburg“ vor.

Maßnahmen für ambulante und stationäre Pflege

Um bestmöglich auf Hitzeereignisse vorbereitet zu sein, werden bei dem Projekt des Landesverbands in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst lokale standortbestimmte Vorhersagen getroffen und Eintrittswahrscheinlichkeiten bestimmt. Hierbei sind bestimmte Kennwerte relevant, zum Beispiel: tropische Nächte, Temperatur und Luftfeuchte. Auch Stadt-Land-Unterschiede werden berücksichtigt.

Risikoanalysen und Schwellenwerte

Ausgehend von diesen meteorologischen Kennwerten und geographischen Faktoren werden Risikoanalysen durchgeführt und Schwellenwerte definiert. In diesen Analysen werden auch die Gegebenheiten vor Ort (z. B. Bausubstanz) und das zu erwartende Schadensausmaß berücksichtigt.

Mit diesen Werten als Grundlage definieren die Projektbeteiligten Maßnahmen, mit denen Einrichtungen der ambulanten und der stationären Pflege Hitze entgegenwirken können. Temporäre Kühlmöglichkeiten in den Einrichtungen sind hier ebenso notwendig wie eine Umstellung des Speiseplans, eine angepasste Freizeitgestaltung und die Sensibilisierung von gefährdeten Personen und deren Angehörigen.

Projekt läuft bis Ende 2025

Diese Maßnahmen sollen in einer Pilotphase des Projekts erprobt und um weitere Bedarfe der ambulanten und stationären Pflege ergänzt werden. Das Projekt läuft bis Ende 2025. Bis dahin erarbeitet der DRK-Landesverband Brandenburg e.V. einen Maßnahmenplan, der von DRK-Pflegekräften im Fall von Hitzeereignissen genutzt werden kann. Bei Erfolg soll der Antizipationsansatz auf weitere Settings und Zielgruppen innerhalb des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes ausgeweitet werden.

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