Am 31. März schien die Sonne es besonders gut zu meinen. Es war ein Frühlingstag wie in einem Kinderbuch beschrieben. Der Himmel war blau, kleine Wölkchen spielten am Horizont und Frühlingsblumen wie Schneeglöckchen und Krokusse leuchteten inmitten des satten Rasengrüns. Ostereier in den Sträuchern und warme Temperaturen versprachen Vorfreude auf einen schönen Tag.
Die Bewohner des DRK Altenpflegeheimes “Margarete-Hennig-Haus“ in Templin wurden an diesem Tag mit einem besonderen vorösterlichen Geschenk überrascht. Im Park des Pflegeheimes tat sich etwas. Stühle wurden aufgestellt, Mitarbeiter eilten emsig umher.
Es wurden Musikinstrumente ausgepackt und Vorbereitungen für ein kleines Konzert betrieben. Die Fenstergucker unter den Bewohnern sahen gespannt dem Treiben zu und berichteten den anderen von ihren Beobachtungen. Kurz darauf wurden die ersten Bewohner von den Mitarbeitern des Hauses abgeholt und in den Garten gebracht. Die, die noch gut zu Fuß sind, folgten ihnen und machten es sich auf den Stühlen gemütlich.
Feedback für Osterkonzert: „Das war aber schön“
Mit ausreichend Platz zwischen den Bewohnern wurden auch die Abstandsregeln eingehalten, die wesentlicher Bestandteil des Hygienekonzeptes sind. Die Gartenanlage war in ihrer Weiläufigkeit gut besucht und an den geöffneten Fenstern lauschten diejenigen, die nicht nach draußen mitkonnten.
Mitglieder des Bläserorchesters der evangelischen Gemeinde Templin stimmten ihre Blasinstrumente ein und präsentierten den Bewohnern ein unverhofftes „Osterständchen“. Ein spontanes Konzert, etwa eine halbe Stunde lang und zwischendurch noch eine Geschichte zu Ostern.
Bei Sabine Benndorf, der Organisatorin dieser Aktion, stieß der Wunsch nach einer Abwechslung im Alltag der Bewohner im Pflegeheim sofort auf Zustimmung. „Das war aber schön – damit haben wir nicht gerechnet, Sie können gerne wieder kommen“.
Ein Stückchen Normalität schenken
Mit viel Applaus und herzlichen Dankesworten wurden die Musiker für ihren Auftritt bedacht. Das kleine Osterkonzert war noch lange hinterher das Gesprächsthema Nummer 1. Auch am Ostersonntag selber, als Familienangehörige zu Besuch kamen, wurde ihnen davon berichtet.
Der Schatten, den die Corona-Pandemie-Bedingungen auf den Alltag für Mitarbeiter und Bewohner wirft, wurde erhellt durch eine wunderschöne Geste der Zuwendung und Mitmenschlichkeit. „Meine Mutter war total begeistert“, bedankte sich ein Angehöriger bei den Organisatoren.
„Die Hoffnung auf ein Stückchen Normalität im Leben ist für uns alle wichtig. Den Bewohnern in den Pflegeeinrichtungen aber besonders“, so beleuchtet die Heimleiterin Inge Skilandat den Alltag. „Man vermisst das Gesicht, den Menschen, die Stimme, die direkte Berührung“, so Inge Skilandat weiter.
Der Weg Richtung positiver Lebensqualität
Telefon und Videochat sind zwar mögliche Hilfen, um einer Vereinsamung zu entgehen, ersetzen aber keineswegs die persönlichen Begegnungen und direkten Kontakte. Nur gut, dass in unserem Pflegeheim das Impfen der Bewohner und Mitarbeiter schon erfolgt ist und die Hoffnung auf mehr zwischenmenschliche Begegnung ohne gesundheitliche Folgen zulässig sein wird.
Ein Zusammenkommen zu einem Konzert, einem „Geburtstag des Monats“ oder einfach nur die Begegnungen zum Spielevormittag. Die Wahrnehmung der Gruppenangebote oder ein Spaziergang bzw. eine Fahrt an der frischen Luft gehören zu einer positiven Lebensqualität, ein überraschendes Osterkonzert ist nur der Anfang.
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