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Impfzentrum Luckenwalde: Leiter Christoph Janoschek im Gespräch

Christoph Janoschek Leiter Impfzentrum Luckenwalde

Größte Herausforderungen, besondere Momente: Der DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald hat mit Christoph Janoschek über seine Arbeit als Leiter des Impfzentrums in Luckenwalde gesprochen.

Hallo Herr Janoschek, welche Aufgaben gehören zur Leitung des Impfzentrums?

Christoph Janoschek: Aufgrund des großen Aufgabenspektrums besteht unser Leitungsteam aus vier Personen. Meine Aufgabe ist es, den operativen Betrieb sicherzustellen und alles andere möglichst vom Impfbetrieb fernzuhalten. Mit der Lieferung des Impfstoffs beginnt die eigentliche Arbeit: die Logistik der Impfstoffe, ihre Lagerung und Ausgabe, Protokollierung, Dokumentation. Daneben gibt es Dinge, die sowieso zu erledigen sind, wie z.B. Personalplanung, Dienstplanung, Verwaltungsaufgaben sowie die Koordinierung der verschiedenen Akteurinnen und Akteure vor Ort (Mitarbeitende, Ärzteteams, mobile Teams etc).

Was sind die größten Herausforderungen?

Hätten Sie mich vor einer Weile gefragt, hätte ich „Personal“ geantwortet. Für die Einführung des Zwei-Schichtbetriebs mussten wir innerhalb von anderthalb Wochen das doppelte an Mitarbeitenden einstellen. Das funktionierte anfänglich nur durch die Unterstützung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Eine weitere Herausforderung ist, wenn wir jeden Tag rund 20 Personen abweisen müssen: Bei der Terminvergabe wird die Impfberechtigung nicht formell geprüft, sondern nur abgefragt. Oft liegt dabei der Teufel im Detail. Die größte Herausforderung ist natürlich die Verfügbarkeit von Impfstoff.

Welche schönen, besonderen oder überraschenden Momente haben Sie schon im Impfzentrum erlebt?

Das Schöne ist: Kein Tag ist wie der andere, es passiert jeden Tag etwas, im Positiven oder auch manchmal was Negatives. Aber alles, was hinter den Kulissen passiert, bekommt der Impfling, sofern er nicht abgewiesen wird, nicht mit. Der Prozess des Impfens läuft normalerweise reibungslos. Schön ist, wenn sich dann die ältere Dame oder der ältere Herr bedanken und glücklich sind, dass sie geimpft sind. Aber manchmal sind es auch die kleinen Dinge, die einen langen Rattenschwanz haben und zum Problem werden, wie zum Beispiel ein fehlendes Stempelkissen.

Was haben Sie vor ihrer Tätigkeit im Impfzentrum in Luckenwalde gemacht?

Ich habe Gesundheitswissenschaften studiert. Mein Schwerpunkt im Studium war Epidemiologie und Gesundheitsstatistik. Ich habe ein paar Praktika im Krankenhaus absolviert und dann, nach Abschluss meines Studiums, im Testzentrum am Flughafen in München angefangen. Nach der Schließung des Testzentrums habe ich mich umorientiert. Da passte das Impfzentrum gut. Ich finde das DRK als Arbeitgeber wesentlich attraktiver als einen Flughafen. Für einen Arbeitgeber zu arbeiten, der ein wichtiges Anliegen hat, ist wiederum mir ein wichtiges Anliegen.

Haben Sie gewusst, auf welche Herausforderung Sie sich einlassen?

Ja und nein: Meine Tätigkeit jetzt hat nicht viel mit meinem Studium zu tun, außer vielleicht ein bisschen Excel. Fakt ist: Ich lerne unfassbar viel. Ob Verwaltungssachen, die ich im Studium so nie gelernt habe oder wie die unterschiedlichen Behörden und Organisationen zusammenarbeiten. Es ist richtig fordernd. Aber wenn dann die Frage kommt, was ist schön daran, dann antworte ich: Das gab es vorher noch nie. Es ist kein Nine-to-five-Job, definitiv nicht. Ich hoffe, dass wir irgendwann in einem wie auch immer gearteten Normalbetrieb sind und Planungssicherheit haben. Im Moment arbeite ich definitiv mehr als 40 Stunden pro Woche. Aber die Aufgabe hat ein Ablaufdatum, darauf arbeiten wir hin. Ich muss auch sagen: Ohne meine Kolleginnen und Kollegen vor Ort, ohne die vielen Akteurinnen und Akteure, die mitdenken, anpacken und gemeinsam das Impfen angehen, wäre diese Herausforderung nicht zu stemmen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Haben Sie schon einen Plan, wie es nach ihrer Tätigkeit im Impfzentrum Luckenwalde weitergeht, weitergehen könnte?

Nein, ich bin mit Sack und Pack nach Luckenwalde gezogen, habe die Freundin mitgenommen und jetzt haben wir hier eine sehr schöne Wohnung. Was ich hinterher mache – damit beschäftige ich mich, wenn es soweit ist.

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