Christoph Wuthe ist seit Juni 2022 im Team Haustechnik in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Wünsdorf. Zuvor hatte der gelernte Dachdecker lange auf dem Bau und zuletzt als Rettungsschwimmer gearbeitet. Was er an seiner Arbeit bei der DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg besonders schätzt, erzählt er hier.
Er habe die Chance, eingestellt zu werden, gar nicht so richtig gesehen, sagt Christoph Wuthe. Nicht etwa, weil er an seiner Qualifikation für die Stelle gezweifelt hätte. Sondern: wegen der Tätowierungen. Christoph Wuthe, 47 Jahre alt, offener Blick, den Körper voller Tattoos, Piercings hier und da, ein schmaler Streifen Haare auf dem Kopf, ist seit Juni neu im Team der Haustechnik bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Wünsdorf. Das mit den Tätowierungen – kein Problem, „hier werden alle gleich behandelt, egal ob schwarz, ob weiß, ob tätowiert oder nicht“, sagt er.
Als Pfarrerssohn in Wünsdorf aufgewachsen – und immer in der Region geblieben
Christoph Wuthe kommt aus der Region: Als Pfarrerssohn und einer von vier Brüdern ist er in Wünsdorf aufgewachsen, mit seiner Frau und den drei Kindern wohnt er immer noch in der Nähe. Wuthe ist gelernter Dachdecker, hat 20 Jahre lang auf dem Bau gearbeitet, zuletzt war er sieben Jahre lang als Rettungsschwimmer in einer Therme angestellt. Aber dann kam die Corona-Pandemie und damit Kurzarbeit. Zu unsicher, um eine Familie durchzubringen. Das Stellenangebot als Haustechniker bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg kam für Christoph Wuthe wie gerufen.
Dass es geklappt hat mit der Stelle, freut ihn aus ganz unterschiedlichen Gründen. Da ist zunächst die Abwechslung: „Fließbandarbeit – das könnte ich nicht“, sagt er. Für das siebenköpfige Team der Haustechnik in der Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf gibt es keine Eintönigkeit. Rasenpflege, Heizung oder Sanitäranlagen reparieren – im Laufe des Tages kommen immer Aufgaben dazu. „Nicht an einer Stelle stehen: Dit is‘ schön, dit find ick jut“, sagt Christoph Wuthe.
Viele Sprachen, viele Kulturen als Bereicherung
Doch nicht nur wegen der Aufgaben ist er so glücklich über seine neue Stelle. Er schwärmt von dem guten Klima unter Kolleginnen und Kollegen, von dem Angebot an Fortbildungen und Kursen – und: von bereichernden Begegnungen mit den Bewohnenden. Viele Sprachen, viele Kulturen – Berührungspunkte damit hatte Christoph Wuthe schon als Rettungsschwimmer. Aber die noch größere Vielfalt in der Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf begeistert ihn: „Hier werden nicht nur ein, zwei oder drei Sprachen gesprochen, wie ich es vom Rettungsschwimmen kenne, sondern viel mehr.“
Und trotzdem versteht man sich, betont Wuthe. Es gebe ja die universelle Sprache von Händen und Füßen. „Man lernt hier viel über andere Kulturen, allein durch Beobachten. Das ist hochinteressant“, sagt er. Es sei schön, wenn man hin und wieder ein paar Wörter aus fremden Sprachen aufschnappe.
Als ehemaliger Rettungsschwimmer gleich ins kalte Wasser geworfen
Berührungsängste bezüglich der Verständigung hat Christoph Wuthe schnell abgelegt. Als Rettungsschwimmer wurde er selbst ins kalte Wasser geworfen, als er an einem seiner ersten Arbeitstage eine Schulung zur Sicherheit am See für die Bewohnenden der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Wünsdorf geben sollte. Wie mache ich das? Verstehen die mich überhaupt? Die Fragen, die er sich vorab gestellt hatte, erwiesen sich als unbegründet. Und seitdem ist kein Tag vergangen, an dem er nicht gern zur Arbeit gegangen ist.
Christoph Wuthe sagt über sich: „Wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich das auch. Aber das ist hier bis jetzt einfach noch nicht passiert.“
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