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Jugendrotkreuz schon in der Vorschule: die DRK-Kita „Wasserwichtel“ in Erkner zeigt, wie’s geht

Inklusion, anwaltschaftliche Vertretung, Verknüpfung von Haupt- und Ehrenamt, interne Vernetzung von DRK-Angeboten, Umsetzung der Rotkreuzgrundsätze: Aus diesen fünf Elementen bildet der DRK-Landesverband Brandenburg ein einheitliches Profil für alle DRK-Kitas im Land Brandenburg. Doch was bedeutet etwa Verknüpfung von Haupt- und Ehrenamt oder Vernetzung von DRK-Angeboten in der Praxis? Eine Einrichtung, der die Umsetzung dieser Profilelemente hervorragend gelingt, ist die DRK-Kita „Wasserwichtel“ in Erkner im DRK Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree. Die Kinder kommen dort schon früh mit dem Jugendrotkreuz (JRK) in Kontakt.

Einmal pro Woche gibt es für die ABC-Wichtel, die Vorschulgruppe der Kita, eine JRK-Stunde in der Einrichtung. Auch Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis vier dürfen mitmachen – meist ehemalige Kita-Wasserwichtel-Kinder, die auf diesem Weg zum JRK gefunden haben.

Teilnehmende eines Freiwilligendienstes in der DRK-Kita „Wasserwichtel“ werden auch in die Betreuung des JRK-Angebots eingebunden. „Damit sie auch die ehrenamtliche Seite kennenlernen“, sagt Marlis Dümke, Erzieherin in der Kita. Sie hat das Jugendrotkreuz vor fünf Jahren in die DRK-Kita „Wasserwichtel“ integriert. Der Zuspruch bei Kindern und Eltern ist groß – und auch bei der Leiterin der Kita, Manuela Veronelli. „Ohne die Unterstützung der Kita-Leitung wäre das gar nicht möglich“, sagt Marlis Dümke.

Spielerische Heranführung ans Rote Kreuz

Unter ihrer Leitung werden die ABC-Wichtel spielerisch an das Rote Kreuz herangeführt: Wie setzt man einen Notruf ab? Wie versorgt man Verletzte? Warum muss man allen Menschen helfen?

In den Gruppenstunden legen die Kinder sich gegenseitig Verbände an, beim Kneipp-Fest der Kita im Juni durften sie an Teddybären üben. Wer den Verband richtig anlegte, bekam eine Helfer-Urkunde. Gehen die Kinder nicht so sorgfältig mit den „schwerverletzten“ Teddys um, gibt es auch mal Kritik.

Den Spaß an der Freude behalten

„Sie sollen den Spaß an der Freude behalten, die Sache aber dennoch ernst nehmen“, sagt Marlis Dümke. Für sie gehört das Rote Kreuz zur Lebensordnung: „Das sind die Grundsätze, die ich lebe“, und zu einer DRK-Einrichtung gehörten diese eben dazu, findet sie.

In den JRK-Stunden in der Kita konzentrieren sich die Kinder ganz auf ihre Aufgabe – auch jene, die im Alltag vielleicht auffällig oder ängstlich sind. „Hier werden sie in keine Schublade gesteckt“, sagt Marlis Dümke.

Das Selbstbewusstsein stärken

Zu lernen, wie man Erste Hilfe leistet, motiviere die Kinder und stärke das Selbstbewusstsein. „Die Kinder kommen aus sich heraus, lernen ihre eigenen Fähigkeiten besser kennen und trauen sich an verantwortungsvolle Aufgaben heran.“

Wichtig ist der DRK-Grundsatz der Freiwilligkeit: Wenn sie nicht wollen, müssen die Kinder nicht an den JRK-Stunden teilnehmen. Die meisten tun es aber gern.

Kinder lernen für einander Verantwortung zu übernehmen

Die Kinder lernen auch für einander Verantwortung zu übernehmen. Beim Kita-Fest im Juni halfen fünf neun- bis elfjährige Mitglieder der JRK-Gruppe Erkner – alle wurde durch die DRK-Kita „Wasserwichtel“ ans Jugendrotkreuz herangeführt – den Kleinen zu zeigen, wie man den Teddys den Verband richtig anlegt.

Die Kleinen und Großen bereiten sich auch gemeinsam auf den JRK-Landeswettbewerb vor und nehmen jedes Jahr mit mehreren Gruppen teil. Nicht zuletzt dafür wird in den Stunden auch theoretisches Wissen vermittelt: Rotkreuzgrundsätze und -geschichte, Ehrenamtsbereiche beim DRK oder Krisensituationen, in denen das DRK hilft.

Kita-Leiterin sieht JRK-Angebot als Bereicherung

Kita-Leiterin Manuela Veronelli sieht das Jugendrotkreuz-Angebot in ihrer Einrichtung als Bereicherung: weil die Kinder der DRK-Kita „Wasserwichtel“ schon an Maßnahmen der Ersten Hilfe herangeführt werden, aber auch, weil dadurch viele JRK-Kinder nach ihrer Kita-Zeit weiter in die Einrichtung kommen.

Zudem ist das Angebot eine passende Ergänzung zum Kneipp-Schwerpunkt der Kita. Neben den gesundheitlichen Schwerpunkten, die auf den fünf Säulen Wasser, Bewegung, Ernährung, Pflanzen und Balance beruhen, setzt sich die Kneipp-Pädagogik die Persönlichkeitsförderung und eine Stärkung des Wir-Gefühls zum Ziel. Beides findet sich auch beim Roten Kreuz wieder.

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