Aus- und Weiterbildung Digitalisierung Wofür wir stehen

Digital oder in Präsenz? Das sind die Trends in der Aus- und Weiterbildung beim DRK

Spätestens mit Beginn der Corona-Pandemie haben es alle gemerkt: Wer digital gut aufgestellt ist, hat es leichter. Wer nicht, muss nachbessern, um alle Angebote aufrechterhalten und mithalten zu können. Auch die Abteilung Bildung im DRK-Landesverband Brandenburg hat in der Pandemie vermehrt digitale Formate ins Programm aufgenommen.

„Corona war wie ein Motor, der den Ausbau digitaler Formen des Lernens beschleunigt hat. Unsere Online-Akademie mit Digitalangeboten gab es auch schon vor der Pandemie“, sagt Steffen Pluntke, Leiter der Abteilung Bildung im DRK-Landesverband Brandenburg. Die Online-Akademie ist die digitale Lernplattform des DRK-Landesverbands Brandenburg. Die Abteilung Bildung bietet dort unter anderem E-Learning an und stellt Seminarunterlagen digital zur Verfügung.

Von pandemiebedingter Alternative zur neuen Form des digitalen Lernens

Vor der Pandemie waren beim Bildungsangebot des DRK-Landesverbands Brandenburg Präsenzseminare die Regel. In den Hochphasen der Pandemie waren sie dann allerdings nicht mehr möglich und mussten durch digitale Alternativen ersetzt werden, etwa in Form von Online-Seminaren. Dauerhaft wird dieser Trend jedoch nicht anhalten, sagt Steffen Pluntke. In manchen Bereichen ginge dies auch gar nicht: „Seminare, die beispielsweise mit Rettung, Umgang mit bestimmten Materialien oder Konfliktlösung zu tun haben, sind nur in Präsenz möglich“, sagt Steffen Pluntke.

Außerdem dürfe man den Aspekt der sozialen Einbindung nicht unterschätzen, gerade beim Roten Kreuz: „Das DRK steht für Gemeinschaft. Nach den Hochphasen der Pandemie, in denen alles digital stattfinden musste, gab es einen großen Wunsch nach Austausch beim persönlichen Aufeinandertreffen.“

Ein Zurück zu reinen Präsenzseminaren wäre aber eine vertane Chance, sagt Steffen Pluntke: „Digitale Lernangebote müssen integraler Bestandteil unseres Bildungsplans sein. Sie können Präsenzseminare zwar nicht ablösen. Sie können und müssen sie aber durch neue Formen ergänzen.“

E-Learning als Bereicherung von Präsenzseminaren

Der DRK-Landesverband Brandenburg bietet daher zukünftig vermehrt sogenannte blended learning Seminare als Mischformen an: „Präsenzseminare gespickt mit Elementen des E-Learnings“, erläutert Steffen Pluntke. Das können digitale Beteiligungsformen wie Umfragen oder ein Quiz sein, gemeinsam genutzte digitale Dokumente oder ein eingebundenes Video. Während der Pandemie habe man Online-Seminare oft mit interaktiven Lernspielen angereichert. „Das können wir jetzt weiter nutzen und auch Präsenzseminare damit bereichern und sie lebendiger und abwechslungsreicher gestalten“, sagt Steffen Pluntke.

Digitale Medien gezielt einsetzen

Wichtig sei aber, digitale Medien nicht einfach nur zu nutzen, weil es sie gibt, sondern sie gezielt einzusetzen. „Das muss auch pädagogisch nachhaltig sein“, betont Steffen Pluntke. Grundsätzlich versucht die Abteilung Bildung im DRK-Landesverband, einen sinnvollen Mix aus Seminaren anzubieten. „Manche Formate lassen sich problemlos online durchführen und die Teilnehmenden sparen dadurch lange Fahrtwege. Manche Formate eignen sich hingegen besser als Blended-Learning-Seminare und wieder andere funktionieren nur in Präsenz“, erklärt Steffen Pluntke.

Durch die zunehmenden Möglichkeiten digitaler Lernmedien sei die Bildungsarbeit im DRK-Landesverband Brandenburg sehr viel komplexer geworden. Auch für die Landesausbilderinnen und -ausbilder bedeutet das mehr Arbeit, aber eben auch noch bessere Qualifikationen.

Steffen Pluntke würde sich wünschen, dass dieses Potenzial landesverbandsübergreifend besser genutzt würde.

Enge Kooperationen zwischen DRK-Landesverbänden

Er spricht damit einen weiteren Trend in der Bildungsarbeit der DRK an: „Wir brauchen viel mehr Kooperationen zwischen den Bildungsabteilungen der DRK-Landesverbände. Solche Kooperationen werden ein wichtiger Trend in der Bildungsarbeit werden und den müssen wir auch mitgehen“, mahnt Steffen Pluntke.

Durch die engere Kooperation zwischen DRK-Landesverbänden könnten mehr Qualifizierungen gewährleistet werden – auch wenn die Teilnehmenden unter Umständen bei Präsenzseminaren längere Strecken in Kauf nehmen müssen. Wenn es etwa für ein Ausbildungsangebot im DRK-Landesverband Brandenburg nur drei Anmeldungen gibt und für den gleichen Kurs im DRK-Landesverband Sachsen ebenfalls nur drei, dann sind das jeweils zu wenige Anmeldungen, um den Kurs durchzuführen. Die einzelnen Landesverbände müssten die Kurse dann absagen.

Bei einer engen Kooperation könnte man sie aber gemeinsam abhalten – und so jene, die sich für das Qualifikationsangebot interessieren, nicht enttäuschen, sagt Steffen Pluntke. Er betont: „Die Leute wollen unsere Qualifizierungen ja haben, und wir wollen, dass sie sie wahrnehmen können.“

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