Darian Pfarr will nach der Schule vor allem eines: Anpacken, arbeiten. Also klappert er verschiedene Einrichtungen in Saalow ab und schaut auch bei der DRK-Seniorenpflege „Saalower Berg“ vorbei. Mit Erfolg: Dort macht der 20-Jährige ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), das er als „Volltreffer“ bezeichnet.
„Ich war ein abgestumpfter Bankdrücker am Ende der Schulzeit“, sagt Darian Pfarr. Umso glücklicher ist er über seinen Start in der Seniorenbetreuungseinrichtung „Saalower Berg“ und seinen ersten Tag als Freiwilligendienstleistender: „Sie haben mir einen Waschlappen in die Hand gedrückt und los ging es“, erinnert sich der 20-Jährige.
Das sei für ihn genau der richtige Auftakt gewesen, um in der Einrichtung und auch in der Pflege anzukommen, sagt Darian Pfarr. Pflegeteam und Senioren halfen ihm, wenn er sich in der Anfangswoche dann doch mal in der Einrichtung verlief. Sie empfingen ihn herzlich und freuten sich, dass er da ist. In der Einrichtung hat er geholfen, wo Hilfe nötig war: Er pflegte die Senioren, bereitete ihnen Mahlzeiten zu und sorgte für Ordnung in ihren Wohnungen.
Gespräche mit Senioren begeistern Darian Pfarr
Vor allem die Gespräche mit den Senioren beeindruckten ihn: „Ich hätte nicht gedacht, was sie durchgemacht haben, dass sie zum Teil schreckliche Dinge erlebt haben“, sagt Darian Pfarr. „Ihre Berichte haben mich mehr zum Nachdenken gebracht als jede Geschichtsstunde in der Schule.“
Das Zwischenmenschliche ist es, was der 20-Jährige am Pflegeberuf besonders schätzt. In den zwölf Monaten seines Freiwilligendienstes bemerkte er, dass jeder Bewohner der Einrichtung ein bisschen anders tickt. Mit manchen hat er sich auf Anhieb verstanden, mit anderen brauchte er einen Moment.
Auch Tipps sowie die Kritik der Kollegen bringen ihn voran: „Die Kommunikation und der Umgang mit Fehlern hat mir unheimlich geholfen“, sagt er. Auch ein Grund, warum er sein FSJ im Rückblick als „Volltreffer“ bezeichnet – trotz des Einflusses der Corona-Pandemie.
In Sorge um die Senioren
Vor allem die Mund-Nase-Masken wirkten sich auf die Stimmung in der gesamten Einrichtung aus. „Man sieht euch gar nicht mehr lachen“, sagten Bewohner zum Pflegeteam und auch zu ihm. Ihr Lachen und Lächeln verschönert ihnen sonst ein ums andere Mal den Tag – und fehlte.
Auch ihm persönlich bereitet die Pandemie große Sorgen: „Was, wenn ich mich anstecke und die Infektion mit auf die Arbeit nehme, die Senioren durch mich erkranken? Das wäre das Schlimmste. Der Gedanke, dass das passieren kann, hat mich fertiggemacht“, sagt Darian Pfarr.
Ende Mai hat der 20-Jährige seinen Freiwilligendienst beendet und bis zum Start seiner Ausbildung zum Pflegefachmann im Oktober einfach weitergearbeitet. Durch die Ausbildung hat er die Einrichtung erst einmal verlassen und nicht nur bei seinen Kollegen eine Lücke hinterlassen. „Manche Senioren haben geweint, als ich mich von ihnen verabschiedet habe. Es ist unbezahlbar, wie viel man für seine Arbeit zurückbekommt“, sagt Darian Pfarr. Das hat er auch seinem Bruder Collin erzählt, der im Dezember ebenfalls einen Freiwilligendienst in der DRK-Seniorenpflege „Saalower Berg“ beginnt.
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