Die DRK-Landesverbände Berlin und Brandenburg unterstützen sich bei der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften der Ersten Hilfe. Die Landesausbilderinnen und -ausbilder sorgen dafür, dass Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler in lehrender Funktion in Sachen Erster Hilfe fit sind und bleiben. Eine davon ist Marita Ackermann vom DRK-Kreisverband Berlin Schöneberg-Wilmersdorf.
Wenn Marita Ackermann etwas in ihrem Leben wichtig ist, dann ist das, immer wieder aufs Neue etwas dazuzulernen und das Erlernte mit anderen zu teilen. Das war auch einer der Hauptgründe, warum sich die Berlinerin 2014 vom DRK-Landesverband Brandenburg zur Landesausbilderin ausbilden ließ. „Ich wollte die grauen Zellen in Bewegung bringen“, sagt die 65-Jährige. Mit Erfolg. Sie schließt die Zusatzqualifikation erfolgreich ab und bildet ab Juli 2015 Erste-Hilfe-Ausbilderinnen und Ausbilder aus.
So kommt es, dass sie in ihrer Freizeit – statt die Füße hochzulegen – an so einigen Wochenenden im Jahr für Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus Berlin und Brandenburg Lehrveranstaltungen gibt. „Es ist mir eine große Freude, Wissen weiterzugeben. Außerdem macht das Ausbilden Spaß und es macht mich stolz, zu sehen, wenn Ausbilderinnen und Ausbilder noch besser werden“, sagt Marita Ackermann.
Marita Ackermann: Drei Jahrzehnte Erfahrung in Erster Hilfe
Auch sie selbst wächst mit ihren Lehrveranstaltungen. Schließlich bildet sie auch Ausbilder und Ausbilderinnen weiter, die über jede Menge medizinisches Wissen verfügen, das sie mit ihr teilen.
Sie erinnert sich immer wieder gerne, wie sie vor rund drei Jahrzehnten das Unterrichten in der Ersten Hilfe für sich entdeckte: „Es ist so ein angenehmes Thema, mit dem man gleichzeitig etwas Sinnvolles macht“, sagt die Rotkreuzlerin. Und spätestens, wenn es in den Lehrveranstaltungen um die Erste-Hilfe-Praxis geht, zahlt sich ihre jahrelange Erfahrung als Erste-Hilfe-Ausbilderin aus.
Herausforderung Online-Lehrveranstaltungen
Lehren ist das eine. Als Landesausbilderin bereitet Marita Ackermann die Lehrveranstaltungen aber auch entsprechend vor, erarbeitet sich Themen und schaut, wie sie sie am besten präsentiert. Außerdem besucht sie genauso wie alle anderen DRK-Landesausbilderinnen und Landesausbilder regelmäßig Schulungen.
Vor allem die Corona-Pandemie und die dann entwickelten Online-Seminare haben sie herausgefordert, ihre grauen Zellen in Bewegung gehalten. „Ich weiß, dass meine Kolleginnen und Kollegen bei Computer- und Internetthemen schneller sind als ich. Trotzdem wollte ich unbedingt lernen, Lehrveranstaltungen online zu geben – und habe es geschafft“, sagt Marita Ackermann.
Digitale Präsentationen vorbereiten, Teilnehmende in Gruppenräume delegieren, abwechslungsreich durch eine Lehrveranstaltung am Computer führen: Für die Online-Fortbildungen hat sie einiges dazugelernt.
Online-Seminare ersetzen keine Präsenzveranstaltungen
Marita Ackermann ist froh, dass es in Zeiten der Pandemie die Möglichkeiten der digitalen Aus- und Fortbildung gibt. Schließlich müssen Erste-Hilfe-Ausbilderinnen und Ausbilder in Berlin und Brandenburg alle drei Jahre ihre Lehrscheine verlängern, um selbst weiter Erste-Hilfe-Kurse zu geben.
Dabei weiß Marita Ackermann, dass Online-Kurse – so sinnvoll sie auch sein mögen – keine Präsenzveranstaltungen ersetzen: „Egal, ob stabile Seitenlage, Herzdruckmassage oder eine Behelfstrage im Erste-Hilfe-Outdoor-Bereich bauen: Die Praxis in Präsenz ist nicht ersetzbar und sie fehlt in der Corona-Pandemie.“
Vorteile der Kooperation zweier DRK-Landesverbände
Darüber, warum die Kooperation zwischen den DRK-Landesverbänden Berlin und Brandenburg eine so sinnvolle wie schöne Sache ist, muss sie nicht lange nachdenken: „Wir behandeln die gleichen Themen, sind ein gutes, eingespieltes Team und können über die Ländergrenzen hinaus die Aus- und Fortbildungen im Bereich Erster Hilfe ermöglichen“, sagt Marita Ackermann. Das ist besonders auch deshalb ein enormer Vorteil, da vor der Kooperation immer wieder Lehrveranstaltungen wegen zu geringer Teilnehmerzahl nicht stattfinden konnten.
Ihren Ruhestand als hauptamtliche Mitarbeiterin im DRK-Kreisverband Schöneberg-Wilmersdorf hat sie schon im Blick. Trotzdem ist es ihr ein Anliegen, weiter dabei zu bleiben und Landesausbilderin zu sein – auch mit 65 Jahren. Auch ihr Mann hat sie schon so einige Male darauf hingewiesen, dass sie eine 6 vorne trägt. Marita Ackermann möchte ihren Lehrschein auf jeden Fall noch so lange erfüllen, bis er seine Gültigkeit verliert. Sie hält einfach zu gerne die grauen Zellen in Schwung.
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