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Erfahrungsbericht aus der Migrationsberatung: Unsere Arbeit mit den Menschen

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Menschen, die neu nach Deutschland kommen, sind im Alltag mit vielen Fragen und Herausforderungen konfrontiert. Seit mehr als 15 Jahren unterstützt das Rote Kreuz in Brandenburg diese Menschen in seinen Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer (MBE). Doch was machen die Beraterinnen und Berater konkret? Wie unterstützen sie die Menschen, die zu ihnen kommen? Darüber berichtet Migrationsberaterin Laura C. und gibt Einblicke in ihren Alltag in der DRK-Beratungsstelle in Potsdam:

Laura C. arbeitet in der MBE-Beratungsstelle in Potsdam. Eine alleinerziehende Mutter mit Fluchterfahrung bittet um Unterstützung. Sie berichtet, dass sie mit ihren Kindern in einer Wohnung lebt, für die sie keinen Untermietvertrag hat. Die Wohnung sei außerdem nicht sicher für sie und ihre Kinder. Mehrmals sei ihr und den Kindern Gewalt angedroht worden. Die Familie suche deshalb schnellstmöglich eine neue Bleibe. DRK-Migrationsberaterin Laura C. bietet der Familie einen Beratungstermin an.

Gemeinsam Probleme analysieren und Lösungen finden

Bei dem Termin stellt sich heraus, dass bei der Familie mehrere Baustellen anstehen:

  • Die Familie musste ihre aktuelle Wohnsituation schnellstens ändern
  • Die Familie befindet sich zum Zeitpunkt der Beratung in einer sehr prekären finanziellen Lage
  • Es bestanden Schulden bei der Krankenversicherung, sodass seitens der Krankenkasse eine Ruhenswirkung der Leistungen eingeleitet wurde. Die Familie konnte nur in akuten Fällen ein Arzt besuchen.
  • Die Kinder gingen weder zur Schule noch in die Kita
  • Dazu kamen noch Probleme aufenthaltsrechtlicher Natur

Seit der Fall von der Migrationsberatungsstelle betreut wird, hat sich vieles geändert: In nur sieben Monaten hat die Familie eine eigene Wohnung gefunden. Sie wurde vorübergehend in Absprache mit dem Sozialamt in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht. Die Mutter hatte sich sehr um eine neue Wohnung bemüht und diese letztendlich auch bekommen. Die Kinder gehen alle zur Schule bzw. zur Kita. Die Mutter sucht gerade mit Unterstützung der Beratungsstelle nach einem geeigneten Integrationskurs. Alle Familienmitglieder sind krankenversichert und haben einen gesicherten aufenthaltsrechtlichen und finanziellen Status.

Schnelle Hilfe durch übergreifende Netzwerke

Das hier vorliegende Beispiel zeigt, dass Ratsuchende mit Hilfe einer fachkundigen Unterstützung die Herausforderungen, die ihnen in ihrem Integrationsprozess begegnen, selbstständig meistern können. Voraussetzung dafür ist aber ein funktionierendes Kooperationsnetzwerk, in dem verschiedene Unterstützungsangebote ineinandergreifen. Ohne dieses enge Netz an Angeboten wären die zu Beginn der Beratung bestehenden Probleme trotz der Beharrlichkeit der Klientin und der Unterstützung der Beraterin nicht zu realisieren gewesen.

Die Familie befindet sich noch in Begleitung der MBE-Beratungsstelle und wird die nächsten drei Jahre, solange dies von der Ratsuchenden gewünscht wird, auch weiterhin begleitet werden.

Informationen zur DRK-Migrationsberatung in Brandenburg finden Sie hier: www.drk-brandenburg.de/angebote/fluechtlingshilfe-und-migration/migrationsberatung.html

Die Kontaktdaten der MBE-Beratungsstellen, die im DRK-Landesverband Brandenburg aktiv sind, finden Sie hier: https://www.drk-brandenburg.de/aktuelles/presse/pressemitteilungen/news/ankommen-leichter-machen-migrationsberatung-beim-drk-in-brandenburg.html

4 Kommentare zu “Erfahrungsbericht aus der Migrationsberatung: Unsere Arbeit mit den Menschen

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  2. […] und Insolvenzberatung, der Suchtberatung, der Erziehungs- und Familienberatung, bis hin zu Unterstützungsangeboten für Menschen mit Migrationserfahrung und Menschen mit […]

  3. […] Einen Erfahrungsbericht zur Arbeit in der Migrationsberatung finden Sie hier. […]

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