Das DRK unterstützt seit Jahren bei Waldbränden in ganz Brandenburg. Doch was genau machen unsere Helfer dort? Wir haben bei der Landesleitung nachgefragt.
Oft reicht schon ein kleiner Funken, um in der trockenen Sommerzeit einen Waldbrand zu entfachen. Laut des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft werden in Brandenburg ganze 37 Prozent der gesamten Landesfläche von Wald bedeckt. Viel Angriffsfläche also für ein potentielles Feuer.
Jeden Sommer warnen Hilfsorganisationen und Feuerwehren vor Fahrlässigkeit mit entzündlichen Gegenständen, doch Jahr um Jahr kommt man um die Brände nicht herum. Wie die Feuer genau entstehen, ist meist schwer zu beurteilen. Doch die Einsätze sind definitiv länger geworden.
„Die Waldbrandsaison nimmt mittlerweile mehr Monate im Jahr ein, als wir uns wünschen“, sagt Sabine Joeks von der Landesleitung der Bereitschaften im DRK Brandenburg. Sie selbst ist ebenfalls seit über 20 Jahren beim Roten Kreuz ehrenamtlich tätig und hat den ein oder anderen Waldbrandeinsatz miterlebt.
Absicherung und Versorgung bei schwierigen Bedingungen
Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt auch in Brandenburg die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei in Waldbrandzeiten mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Sie sind vornehmlich für die sanitätsdienstliche Absicherung der eingesetzten Feuerwehren sowie deren Verpflegung zuständig. Sollte es zu einer Evakuierung kommen, bereiten sie diese vor und sorgen auch hier für die notwendige Sicherheit und Verpflegung.
„Spätestens, wenn der Magen knurrt oder der Durst zuschlägt, sind wir vor Ort. Außerdem lösen wir oft auch den Rettungsdienst ab, damit dieser seine Kapazitäten freihalten kann“, so Sabine Joeks.
Die Abläufe sind durch die dynamische Lage des Brandes in Kombination mit wechselnder Wind- und Wetterlage bei jedem Einsatz unterschiedlich. Eine große Herausforderung ist die daraus resultierende körperliche und mentale Anstrengung bei einer unklaren Einsatzdauer. Wenn der Brand in einem munitionsbelasteten Gebiet entfacht wird, wird es zusätzlich kompliziert für alle Beteiligten. Hinzu kommen erschwerte Bedingungen durch Außenstehende.
„Es gibt zivile Hilfe, die uns ab einem bestimmten Punkt allerdings mehr Schwierigkeiten bereitet. Bei einer eigenständigen Brandbekämpfung durch die Bürger verlieren wir den Überblick über Zivilisten im Einsatzgebiet. Versorgungsmaterialien, die von Menschen in der Umgebung bereitgestellt werden, können wir oft nicht ausgeben, da die Hygieneregeln bei einem solchen Einsatz streng sind. Zudem gibt es häufig ein großes mediales Interesse, das ebenfalls für Ablenkungen sorgen kann“, erzählt Sabine Joeks.
Gute Zusammenarbeit zwischen DRK und Feuerwehr
In den meisten Fällen werden die Einheiten des Katastrophenschutzes bei Waldbränden eingesetzt, die sich aus Kameradinnen und Kameraden der Bereitschaften und Wasserwachten zusammensetzen. Sie benötigen eine abgeschlossene Fachdienstausbildung zum Sanitätsdienst, doch auch Betreuungshelfer sind bei Verpflegungs- und Betreuungseinsätzen gefragt.
„Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren auf lokaler Ebene zahlt sich hier aus. Die Kameraden wissen, was das Deutsche Rote Kreuz kann und mitbringt. Das schafft Sicherheit auf beiden Seiten“, so Sabine Joeks.
Ein Umdenken der Lokalpolitik beflügelt die Zusammenarbeit ebenfalls, da das DRK und die Feuerwehr nun zusammen alarmiert werden. Die Einsätze – ganz gleich der Größe des Brandes – werden von Beginn an durch die Einsatzleiter der Feuerwehren geplant. Die ehrenamtlichen Helfer werden hinzugezogen, sobald sie entsprechend gebraucht werden.
Das Land Brandenburg bietet also zwar viel Angriffsfläche für ein Feuer, doch es kann sich ebenso gut auf die Hilfe und Fähigkeiten seiner Einsatzkräfte verlassen.
Wer einen Brand bemerkt oder vermutet, sollte umgehend die Rufnummer 112 wählen und sich seitlich zur Windrichtung vom Waldbrand wegbewegen.
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