Bevölkerungs- und Katastrophenschutz Was wir tun

Bestehende Kompetenzen stärken – wie sich das DRK im Bevölkerungsschutz künftig noch besser aufstellt

Björn Händler / DRK LV Sachsen

Die letzten Jahre haben das Rote Kreuz gefordert wie selten zuvor. Im Jahrestakt kam es zu Krisenlagen oder Katastrophen. Immer war das DRK zur Stelle und stand den Menschen in diesen schwierigen Zeiten zur Seite. Um für zukünftige Krisenlagen noch besser gewappnet zu sein, plant das DRK in Brandenburg jetzt ein großes Gemeinschaftsprojekt.

Einsätze mit hoher Kompetenz

Neben den klassischen Einsatzschwerpunkten im Rahmen der Katastrophenschutzeinheiten (wie z.B. bei den Waldbränden 2018 und 2022) hat das Rote Kreuz in Brandenburg zuletzt zunehmend Aufgaben in eigener Verantwortung wahrgenommen.

Besonders in den Bereichen gesundheitlicher Bevölkerungsschutz und Betreuung zeigte das Rote Kreuz seine Kompetenz. In der Flüchtlingsnothilfe 2015 und der Ukraine-Hilfe 2022 versorgte und betreute das DRK zehntausende Menschen, die nach ihrer Flucht in Brandenburg ankamen.

Im Rahmen der Impf- und Teststrategie gegen das Coronavirus sorgte das DRK mit seinen mobilen Impfteams dafür, dass vor allem in der Anfangsphase der Impfkampagne viele Menschen in sozialen Einrichtungen vor Infektionen und schweren bis tödlichen Krankheitsverläufen geschützt wurden.

Das Engagement der vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden war und ist hierbei der maßgebliche Garant für eine leistungsfähige Hilfsorganisation. Dies macht seit vielen Jahren die Stärke des DRK aus und hat es in die Lage versetzt, seinen Anteil an der Bewältigung der Krisen zu erbringen.

Intensität der Einsätze zeigt Ressourcengrenzen auf

„Die Intensität der Einsätze führte das Rote Kreuz zum Teil aber auch an die Grenzen seiner Möglichkeiten und zeigte, dass uns an einigen Stellen spezifische Ausstattung fehlt“, erklärt Gordon Teubert, Leiter der Abteilung Nationale Hilfsgesellschaft im DRK-Landesverband Brandenburg e.V.

„Eine große Herausforderung ist, dass die Fahrzeuge des Katastrophenschutzes nicht dem DRK gehören, sondern den Landkreisen und kreisfreien Städten. Wir als DRK können hierüber nicht selbst verfügen. Bei langen Einsätzen, die keine Katastrophen sind, stehen diese Fahrzeuge dann für uns auch nicht zur Verfügung. So z.B. bei den großen Flüchtlingsnothilfeeinsätzen 2015 und 2022 oder auch bei den Impf- und Testtätigkeiten.“

Ein zusätzliches Problem sei die fehlende Geländegängigkeit der Fahrzeuge, so Teubert. Deutlich wurde dies zum Beispiel bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021. Viele Fahrzeuge, die angefordert wurden, schafften es nicht bis zum Einsatzort, weil diese nicht im zerstörten Gelände fahren konnten.

Neues Gemeinschaftsprojekt zwischen Landesverband und Kreisverbänden

Als Erkenntnis aus den letzten Jahren plant der DRK-Landesverband Brandenburg e.V. nun ein neues großes Gemeinschaftsprojekt mit seinen Kreisverbänden im Bereich des Bevölkerungsschutzes:

„Wir haben uns entschlossen, ein Projekt zur Beschaffung von Spezialtechnik zu initiieren. Im Kern geht es darum, zukünftig als Ergänzung zu den Möglichkeiten unserer 16 Kreisverbände spezifische Fähigkeiten auch auf Ebene des Landesverbandes vorzuhalten, um diese bei Bedarf übergreifend zur Verfügung stellen zu können“, sagt Gordon Teubert.

Kernkompetenzen stärken für gezielte Hilfe in der Not

Hierbei konzentriert sich das Rote Kreuz weiter auf seine Kernkompetenzen. Die so genannte „Landesverstärkung“ soll im Wesentlichen einen Einsatzcontainer für den Sanitätsdienst und den Betreuungsdienst vorhalten sowie ergänzend einen Führungscontainer und ein mobiles Notstromaggregat.

Bei längeren Einsätzen können diese Container auch über einen geländegängigen LKW in den Einsatz gebracht werden und dort verbleiben.

Aktuell verständigen sich der Landesverband und die Kreisverbände über die Einzelheiten des Projektes. Das Ergebnis soll das DRK zukünftig noch besser in die Lage versetzen, schnell und gezielt der Bevölkerung, nach dem Maß der Not, zu helfen.

Das Deutsche Rote Kreuz ist auf alle Arten von Notfällen vorbereitet und schnell vor Ort, wenn Menschen Hilfe brauchen. Mehr Informationen zu den Themen Bevölkerungsschutz und Rettung finden Sie online hier: www.drk-brandenburg.de/angebote/bevoelkerungsschutz-und-rettung/

Fotocredit: Björn Händler / DRK LV Sachsen

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